Der Kampf gegen die ausufernden Kosten in der Formel 1 gilt als Lieblingsthema von Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn. Die Österreicherin tritt seit geraumer Zeit vehement dafür ein, dass die Kosten in der Königsklasse heruntergeschraubt werden, um ein nachhaltiges Wirtschaften zu ermöglichen. "Für mich ist eine Budgetgrenze, die es jedem Team erlaubt, seine eigene Strategie zu verfolgen, das Wichtigste", erklärte Kaltenborn.

Rennställe, die über eine eigene Rennstrecke verfügen, sollen diese demnach zu Testzwecken verwenden und andere Teams auf ihre Windkanäle zurückgreifen, um so die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen. "Wir wissen, dass das nicht billig ist, aber man könnte zumindest selbst entscheiden, was man tun möchte", betonte die Wienerin, die einen Vergleich mit dem Straßenverkehr zog: "Nicht jeder, der zu schnell fährt, wird bestraft, aber wenn man die Strafen hoch ansetzt, wird man sich zwei Mal überlegen, dass man erwischt werden könnte."

Des Weiteren fordert Kaltenborn, dass das Regelwerk über einen längeren Zeitraum stabil und vorhersehbar bleiben muss, damit nicht unnötig Geld für Entwicklungen aus dem Fenster geworfen wird, die von der FIA ohnehin sogleich wieder verboten werden, da sie die Grenzen des Reglements überschreiten.

Hohes Niveau

Kaltenborn glaubt zudem, dass es in Zukunft schwierig wird, die Einnahmen in der Formel 1 weiter zu erhöhen, da man sich ohnehin bereits auf einem sehr hohen Niveau befinde. "Wir sind bereits auf einem hohen Level, wenn man es mit anderen Sportarten oder Events, die alle zwei oder vier Jahre stattfinden, vergleich", erklärte sie. "Obwohl der Inhaber der kommerziellen Rechte einen fantastischen Job macht, wird er bald einen Punkt erreichen, an dem er die Einnahmen nicht mehr weiter steigern kann, weil wir schon auf einem so hohen Niveau sind."

Daher sei es entscheidend, die Kosten zu verringern, um den Sport gesund zu machen, und die Formel 1 darüber hinaus besser in den zahlreichen bereisten Ländern zu etablieren. Das sei bisher nicht ausreichend gut gelungen, merkte Kaltenborn mit Blick auf Indien und Korea an, wo die Königsklasse zuletzt vor gähnend leeren Tribünen fuhr.