Christian Horner zerschmettert die Hoffnungen von Fernando Alonso, sein Dauerrivale Adrian Newey könnte die Formel 1 bald verlassen. Newey erklärte erst kürzlich, dass er den America's Cup als sehr reizvolle Aufgabe sieht, seine Träume in der Formel 1 habe er bereits zum größten Teil gelebt. Red Bull Teamchef Horner sieht diese Aussagen nicht als Indiz dafür, dass Newey das Weltmeisterteam bald verlassen könnte. "Zuerst muss man sagen, dass Adrian schon zu seinen McLaren-Tagen Interesse am America's Cup bekundet hat."

"Es ist etwas, in das er möglicherweise zu einem Zeitpunkt in ferner Zukunft involviert sein wird", so Horner weiter. "Aber er genieß das, was er im Moment tut total, er ist auf dem Zenit seiner persönlichen Karriere und er genießt das Umfeld, in dem er arbeitet." Es sei nicht nur die Einzelperson Newey, die das Red-Bull-Gespann ausmacht, vielmehr sei es das ganze Ingenieursteam mit ihm arbeitet und ihn unterstützt. "Adrian ist dabei der erste, an den man denkt."

Horner glaubt nicht, dass es lediglich ein Vertrag ist, der das Design-Genie in Milton Keynes hält. "Ich glaube, ein Vertrag ist nichteinmal das Papier wert, auf dem er geschrieben ist, wenn sich derjenige dort nicht wohlfühlt und nicht das Verlangen verspürt, dort zu sein." Bei Newey sei das alles jedoch nicht der Fall. "Und ich glaube, dass wird auch eine Zeit lang so bleiben. Seine Motivation ist immer noch extrem hoch, er ist wahnsinnig konkurrenzfähig und zudem immer noch relativ jung. Er ist noch weit vom Rentenalter entfernt und ich glaube, dass er sich schwer tun würde, eine Herausforderung zu finden, die ihn ähnlich erfüllt wie die Formel 1."

Letztes verbliebenes Zeichenbrett

Ein Abschied des 54-Jährigen wäre aber ein harter Schlag für Red Bull, das musste auch Horner zugeben. "Er ist ein enormer Teil des Teams. Er hat die gesamte technische Abteilung um sich herum so aufgebaut, dass sie arbeitet und wie sie heute auch operiert", so der Brite. "Er ist in seiner Funktion ziemlich einzigartig." Doch nicht nur Red Bull würde "der wahre Schlüssel zum Erfolg" fehlen, auch die Formel 1 sei um ein Original ärmer. "Er beschreibt sich selbst als Dinosaurier weil er immer noch mit einem Bleistift auf einem Zeichenbrett konstruiert. Das ist vermutlich das einzige Zeichenbrett, das noch in der Formel 1 überlebt hat."

Auch Newey selbst spielt die Abschiedsgedanken herunter. "Nächstes Jahr warten große Herausforderungen auf uns. Darauf bin ich voll fokussiert", so Newey, der auch an die Vergangenheit mit Red Bull denkt. "Das Schöne an der Arbeit bei Red Bull ist, dass wir uns den Erfolg des Team aus der Ruine von Jaguar aufgebaut haben. Wir sind gemeinsam gewachsen und fahren nun die Ernte unserer Arbeit ein."