Blondes have more fun! Dass Kimi Räikkönen Spaß hat, davon kann man ausgehen. Ob es an seiner Haarfarbe liegt, steht auf einem anderen Blatt Papier geschrieben. Wobei sein Haarschnitt diese Saison für einigen Gesprächsstoff gesorgt hat - mehr als das Fahrerkarussell oder der damals noch bestandene WM-Kampf. Das beweist: Kimi Räikkönen ist eben nicht nur irgendein Rennfahrer, Kimi Räikkönen ist Kult.

Seine knappen Antworten auf Fragen der Journalisten sowie seine brutale Ehrlichkeit haben ihn in den vergangenen elf Jahren zur F1-Kultfigur gemacht. Auf der Strecke gilt er als einer der besten Fahrer im Feld, das bestätigt auch Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner. "Kimi ist ein intergalaktisches Talent." Und so gibt es bereits Fan-T-Shirts zu kaufen, auf denen die witzige Aufschrift "Fernando, Kimi is faster than you" zu lesen ist - bezugnehmend auf die neue Ferrari-Fahrerpaarung.

Allerdings könnte der Spruch für den Spanier 2014 durchaus zur bitteren Realität werden wie Mika Häkkinen meint. "Kimi hat einen sehr weichen, runden Fahrstil, das könnte nächstes Jahr sehr hilfreich sein, weil man ja sehr auf den Spritverbrauch achten muss", so der zweifache F1-Champion. Bereits in den vergangenen zwei Jahren hat Räikkönen Alonso in einem Auto die Stirn geboten, für dessen Design und Weiterentwicklung nur halb so viel Geld ausgegeben wurde wie im Fall des Ferrari-Boliden.

Anders als Alonso, der alles um sich herum für sich beansprucht, ist Räikkönen einer, der einfach sagt: 'Gebt mir ein gutes Auto und ich mache meinen Job' - und seinen Job macht der 34-Jährige verdammt gut. Er mag zwar im Reden nicht der Schnellste sein, aber wenn er hinter dem Steuer sitzt, schaltet der Finne auf Attacke. Schon jetzt gilt Räikkönen als Überholkönig der Formel 1, allein in der ersten Saisonhälfte 2013 kam er auf stolze 43 Überholmanöver. Fahrerisch als auch technisch bekommt Räikkönen nur Bestnoten. Laut Ex-McLaren-Mechaniker Marc Priestley ist sein technisches Niveau stets sehr hoch angesiedelt gewesen - kaum zu glauben, aber wahr.

"Kimi weiß, was er will und sagt das direkt. Ich brauchte ihm nur das nötige Werkzeug zu geben und er ging raus und lieferte einen perfekten Job ab", erzählte Priestley. Abseits der Strecke gibt Räikkönen ebenfalls ordentlich Gas, zumeist mit Wodka. Den Höhepunkt seiner Alkoholeskapaden kann man sich sogar auf YouTube ansehen. Sturzbetrunken krachte der Finne vom Oberdeck einer Yacht. Während ihm 2007 bereits ein Alkoholproblem angedichtet wurde, nimmt man ihm sein ausschweifendes Partyleben heute nicht mehr krumm. "Kimi hat gerne Spaß und trinkt eben gern ein bisschen", meinte Johnny Herbert.

Die aktuelle Ausgabe des Motorsport-Magazins wartet mit einem Special zur Traum-/Alptraum-Paarung Kimi Räikkönen und Fernando Alonso auf. Das Magazin ist ab sofort im Handel erhältlich oder gleich hier online bestellen.

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