Kimi Räikkönens Geständnis, dass er Lotus nur aus finanziellen Gründen verlässt, stößt bei Teambesitzer Gerard Lopez auf Unverständnis. Er kann sich nicht vorstellen, dass das den Ausschlag gegeben hat und bestreitet, dass Räikkönens Gehalt überfällig ist. "Er hätte sein Geld wie in den vergangenen Jahren und wie vereinbart am Ende der Saison bekommen. Ich bin sehr irritiert über den Zeitpunkt und den Inhalt dieser Aussagen von Kimi", meinte er gegenüber der Welt.

Lopez wirft Räikkönen Undankbarkeit vor. Das Team habe alles unternommen, um ihm Erfolge zu ermöglichen. "Im Gegensatz zu Michael Schumacher hatte er nach seinem Comeback ein Auto zur Verfügung, das ihm Siege ermöglicht hat", betonte er.

Eric Boulliers Aussagen am Freitag klangen dagegen ganz anders. "Die Wahrheit ist: Ja, wir schulden ihm Geld. Er wird aber noch bezahlt werden", unterstrich er und räumte ein, dass sich die Probleme aus dem vergangenen Jahr wiederholen. Ende 2012 habe Räikkönen jedoch sein vollständiges Gehalt auf dem Konto gehabt. "Wir managen eben unseren Cashflow auf diese Art, denn leider sind wir nicht so reich wie andere Teams", erläuterte er.

Lopez stellte wiederum klar, dass Lotus die meisten Schulden bei ihm hat. "Der Einzige, der Lotus in den Ruin treiben kann, bin ich. Solange ich das nicht mache, ist die Zukunft des Rennstalls gesichert", meinte er. "Ich brauche die Formel 1 nicht, die Formel 1 ist nicht mein Leben. Ich war mir sicher, dass ich verstanden hätte, wie das Business funktioniert. Jetzt habe ich meine Lektion endgültig gelernt."