Für die Toro-Rosso-Piloten Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo beginnen in diesen Tage die Asia-Wochen und das erste Ziel der letzten sieben Rennen heißt: Singapur - das spektakuläre Nachtrennen im F1-Kalender. Bei Toro Rosso ist man gespannt, wie der STR8 auf der hohen Abtriebsstrecke arbeitet, denn der Kurs stellt völlig andere Anforderungen an die Boliden, als bei den vergangenen Rennen in Spa und Monza. Das Rennen auf dem Stadtkurs ist für die Piloten ohne Zweifel einer der anstregendsten Termine im Jahr, denn die Hitze und das Fahren unter den nächtlichen Bedingungen sind für die Fahrer immer noch eine große Herausforderung.

Daniel Ricciardo freut sich auf den fünf Kilometer langen Stadtkurs, denn er hat gute Erinnerungen an sein Rennen 2012. "Im Vorjahr fuhr ich in Singapur eines meiner besten Rennen. Ich konnte rundenlang Mark Webber hinter mir halten. Hoffentlich kann ich dieses Jahr ein ähnlich gutes Rennen zeigen", hofft Ricciardo. In Italien vor zwei Wochen belegte der zukünftige Red-Bull-Pilot den siebten Rang, sammelte wichtige Punkte für das Team aus Faenza und ließ sogar Piloten wie Lewis Hamilton und Jenson Button hinter sich. Daran will der Australier in Singapur anknüpfen. "Ich würde gerne weiter in den Punkten ankommen. Wenn wir weiter Punkte sammeln, wäre ich sehr glücklich. Also, hoffen wir darauf", so der 24-jährige Toro-Rosso-Pilot.

Für Teamkollege Vergne liefen die vergangenen fünf Grands Prix katastrophal. Dreimal schied er aus und zweimal gelang ihm nicht der Sprung unter die Top-10. Dass soll sich nun in den zukünftigen Übersee-Rennen ändern. "Es scheint so, als würde mir in dieser Saison viel Pech widerfahren, aber ich glaube weiterhin daran, dass der Wendepunkt bald kommen wird", so Vergne zukunftsträchtig. Am kommenden Wochenende kann Vergne seine Erwartungen in die Tat umsetzten - in diesem Jahr ist der Kurs für den Franzosen auch kein Neuland mehr. "Zumindest kenne ich dieses Jahr die Strecke, trotzdem bleibt Singapur eine Herausforderung", so Vergne.

Toro Rosso: Singapur Bilanz

Toro Rosso in Singapur: Für die bis dato mit Abstand beste Platzierung der Red-Bull-Nachwuchsmannschaft zeichnete 2008 Sebastian Vettel verantwortlich, der den fünften Platz belegte. Seither gab es nur mehr einmal Punkte, die Daniel Ricciardo im Vorjahr als Neunter holte.

Daniel Ricciarco in Singapur: 2011 trat der Australier erstmalig mit HRT in Singapur an und kam nicht über Platz 19 hinaus. Ein Jahr darauf konnte er sich als Neunter hingegen über zwei Zähler freuen.

Jean-Eric Vergne in Singapur: Der Franzose wurde im Vorjahr bei seinem bisher einzigen Auftritt im Stadtstaat äußerst unsanft aus dem Rennen gerissen, denn Michael Schumacher knallte ihm ins Heck und beendete damit den Traum von möglichen Punkten.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Die Mannschaft aus Faenza hat für die verbleibenden sieben Saison-Rennen nur ein Ziel: Den Kontostand für die Konstrukteurs-WM weiter mit Punkten zu füllen. Einen leichten Aufwärtstrend des Red-Bull-Nachwuchsteams sah man bereits in Monza, als Ricciardos Bolide vor großen Namen wie Hamilton und Button ins Ziel fuhr - trotz des fehlendes Speeds. Der Stadtkurs in Singapur könnte den Toro-Rossos daher noch ein bisschen mehr liegen. Das Qualifying ist, wie auch in Monaco, die halbe Miete. Schon in Monza schafften Ricciardo und Vergne den Sprung ins Q3. Wenn ihnen das am Samstag auch wieder gelingt, dann könnten die Toro-Rossos am Sonntag ihren Punkte-Kontostand wieder klingeln lassen. (Michelle Noah)