Flop: Greenpeace

Was bringt Umweltaktivisten dazu, im Rahmen einer Motorsportveranstaltung gegen den Hauptsponsor zu demonstrieren? Die Antwort: Das Bestreben des Mineralölkonzerns Shell, in der Arktis nach Erdöl zu suchen. So edel das Motiv der Aktivisten auch sein mag, bei einer sportlichen Veranstaltung haben solche Aktionen eigentlich nichts zu suchen. Zudem vergessen sie in ihrem Umwelt-Wahn, dass das Publikum dem Konzern nicht gerade abgeneigt sein dürfte, schließlich arbeitet Ferrari seit 1929 mit dem belgischen Unternehmen zusammen. Zudem gilt der Belgien GP auch als alles andere als sicher im Rennkalender, diese Aktion dürfte den Veranstaltern nicht dabei helfen, das Rennen in den Ardennen zu sichern.

Statt auf die Zerstörung der Umwelt aufmerksam zu machen, zog Greenpeace mit der Aktion eher den Groll der Formel-1-Fans auf sich. Gesetzt der Fall, Shell würde in den nächsten Jahren als Hauptsponsor des GPs aussteigen und das Rennen würde irgendwo anders ausgetragen, was hätte Greenpeace dann erreicht? Vermutlich, dass die Königsklasse einen weiteren Grand Prix weit weg von Europa austragen kann. Die dadurch anfallenden Schadstoffe dürften der Organisation wohl auch nicht ganz so gut gefallen. Nicht besonders weitsichtig, Greenpeace.

Seb oder Heino?, Foto: Sutton
Seb oder Heino?, Foto: Sutton

Top: Vettel unschlagbar - auch mit neuer Frisur

Am Donnerstag staunten die Medienvertreter nicht schlecht, als sie Sebastian Vettel erspähten. Der Heppenheimer war erblondet und sofort wurden Vergleiche zu Heino gezogen - zumal Vettel wie der Schlagestar eine markante Sonnenbrille auf der Nase trug. Doch dass es in der Formel 1 nicht zwingend auf den Haarschnitt ankommt, machte der WM-Leader am Sonntag deutlich, als er seinen 31. Sieg feierte und in dieser Wertung mit Nigel Mansell gleichzog. Wir sind gespannt, mit welcher Haarpracht uns der Red-Bull-Pilot in dieser Saison noch überraschen wird - vielleicht Rasta-Look oder gar eine Glatze?

Flop: Abreißvisier

Was für eine Umweltverschmutzung, diese Abreißvisiere! Naja, wegen Umweltverschmutzung wird ein Abreißvisier bei uns nicht zum Flop, aber viele Räikkönen-Fans werden die kleinen Folien am Sonntag wohl verflucht haben. "Eines Tages hat man halt kein Glück mehr und genau dieser Tag war heute", erklärte ein enttäuschter Kimi Räikkönen. Doch was war passiert? Ein Abreißvisier flog in die Bremsbelüftung des Iceman und sorgte dafür, dass die Karbon-Bremsscheibe nicht mehr ausreichend gekühlt wurde. Räikkönen musste nach 39 Zielankünften in Folge erstmals wieder ein Rennen aufgeben. Und das wegen eines Abreißvisiers...

Top: McLarens Taktik-Verwirrspiel

Im Vorjahr sicherte sich Jenson Button in Spa den Sieg mit einer Ein-Stopp-Strategie. Weil das damals so gut klappte, versuchte McLaren auch diesmal, mit nur einem Reifenwechsel über die Runden zu kommen, was schlussendlich jedoch nicht der Fall war. Mehrfach warf der Kommandostand während des Rennens die Taktik über den Haufen und informierte Button via Funk über 'Plan A' beziehungsweise 'Plan B'. "Wir wechselten von einer Ein-Stopp- auf eine Zweistopp-Strategie und wieder zurück, aber der linke Vorderreifen machte nicht mehr mit", betrieb der Brite Aufklärung. Davon, dass er von dem Hin und Her nicht komplett verwirrt wurde, zeugt der sechste Platz, auf dem liegend er die Ziellinie überquerte.

Ist Mark Webbers Red Bull nur ein gut getarnter Traktor?, Foto: Sutton
Ist Mark Webbers Red Bull nur ein gut getarnter Traktor?, Foto: Sutton

Flop: Raketenstart-Webber

Gewohntes Bild bei Red Bull: Sebastian Vettel fährt das Rennen in aller Ruhe nach Hause, während Mark Webber wieder einmal am Start verzweifelt. Diesmal ging es für den Australier von Startplatz drei auf den sechsten Rang zurück. "Wir haben vor dem Rennen zwei Starts geübt und beide waren entsetzlich, was uns im Vorfeld des Rennens Sorgen bereitete. Die Kupplung fühlte sich wie bei einem Traktor an", klagte er einmal mehr. Es wird Zeit, dass die Saison zu Ende geht und Webber in der WEC an den Start geht, dort gibt es nur fliegende Starts.

Top: Fahrerlehrer Sutil

Eau Rouge gilt gemeinhin als die spektakulärste Kurve der Formel 1. Da gerade Rookies, die sie mit ihren Boliden zum ersten durchfahren, beizeiten der nötige Respekt fehlt, erwies sich Adrian Sutil am Sonntag als Fahrerlehrer für Esteban Gutierrez und signalisierte ihm per Handzeichen, dass er beim Überholmanöver doch etwas mehr Platz lassen solle.

"Der hat mir ein bisschen zu extrem die Tür zugemacht vor Eau Rouge und ich wollte ihm zeigen, dass das nicht richtig war", führte Sutil aus. "Es ist schwer zu erklären - wenn man im Auto sitzt, macht man das automatisch und hat das Gefühl, dass es geht und hält drauf", versetzte er sich in die Lage des unerfahrenen Mexikaners.

Alonso durfte trotzdem mit Champagner spritzen, Foto: Sutton
Alonso durfte trotzdem mit Champagner spritzen, Foto: Sutton

Flop: Fernando Alonso

Von neun auf zwei und dann Flop - was soll denn das? An Alonsos Leistung im Rennen gibt es nun wirklich nichts - aber auch gar nichts - auszusetzten. Doch seine Leistung im Qualifying war einmal mehr eher dezent. Nicht schlimm, weil er es ja im Rennen wieder rausgerissen hat, möchte man meinen. Aber hier geht es um mehr: Alonso redet seit Saisonbeginn davon, wie schlecht der Ferrari auf eine Runde ist. Sicherlich hat der F138 den Fehler seiner Vorgänger geerbt, nicht besonders konkurrenzfähig im Qualifying zu sein, doch in Spa wäre am Samstag mehr drinnen gewesen.

Auf seiner ersten schnellen Runde drehte sich der Spanier jedoch und ruinierte seine Reifen. Diese Szene wurde von den TV-Kameras nicht eingefangen und Alonso sah auch keinen Grund dafür, den Journalisten den Grund für seine erneut enttäuschende Startposition zu erklären. Ein wenig Selbstkritik würde dem Asturier sicherlich nicht schaden. Das sieht auch Niki Lauda so: "Er hat gemault, das hat seinen Mechanikern nicht gefallen. Er muss schon zeigen, wo er zuhause ist. Er muss die Leute motivieren, gerade in Italien sind sie da ja sehr sensibel." Wir meinen: Wer Fehler macht, sollte auch dazu stehen.