Kimi Räikkönen bestätigt Ferrari-Wechsel - seit Tagen ist es die heißeste Meldung, die im Internet kursiert. Als Erstes bestätigte eine finnische Zeitung den Wechsel, nun will ein deutsches Blatt das Geheimnis gelüftet haben. Als Quelle wird Kimi Räikkönen genannt. Allerdings hat der Finne dem Blatt kein Interview gegeben oder die Bestätigung über sein Management verlauten lassen.

Betrunkene Plaudertasche

Nein, der Finne soll sich in Helsinki bei einer Party verplappert haben - natürlich war eine nicht unbedeutende Menge Alkohol im Spiel wie könnte es bei Räikkönen auch anders sein. Ob das Blatt bei besagter Party genauso tief ins Glas geschaut hat, ist leider nicht bekannt, genauso wenig wie besagtes Blatt auf die Party gelangt sein will. Räikkönen wird die deutsche Presse wohl kaum nach Finnland eingeladen haben. Okay, die Schlagzeile 'Räikkönen bestätigt Ferrari-Wechsel' mag im Sommerloch für manche Medien wie eine Wasserquelle in der Wüste erscheinen, doch warum sollte Räikkönen tatsächlich bei der Scuderia anheuern?

Die Konkurrenzfähigkeit des aktuellen Boliden wird den Finnen wohl kaum angelockt haben. In der Fahrerwertung liegt der Lotus-Pilot vor Fernando Alonso, der zuletzt immer lauter Kritik an seinem Auto und dem Team äußerte. Der Letzte, dem es gelang auf Ferrari Weltmeister zu werden, war Räikkönen (2007). Trotzdem meinen einige, dass der Finne noch eine offene Rechnung mit Ferrari hat - vorwiegend wegen des Rauswurfs Ende 2009, um Alonso Platz zu machen. Räikkönen selbst betonte immer wieder, dass trotz all dem Vorgefallenen kein böses Blut zwischen ihm und Ferrari herrsche.

"Ich habe immer gesagt, dass ich keine schlechten Gefühle und eine gute Zeit mit dem Team hatte" - und auch wenn dieser Satz mehr als reines PR-Gebrabbel darstellen sollte, so würde der Finne wohl nicht zwei Mal denselben Fehler begehen. Seit seinem Rauswurf hat sich nichts verändert - Ferrari ist immer dasselbe Team von damals und Räikkönen ist immer noch derselbe, mit derselben Einstellung oder wie Domenicali einst erklärte 'Kimi lebt auf seinem eigenen Planeten'. Die Verbindung hat damals nicht funktioniert und würde auch heute nicht funktionieren.

Obendrauf hätte er Fernando Alonso als Teamkollegen, der wie Sebastian Vettel bei Red Bull einen klaren Nummer-1-Status hat. Sollte Ferrari tatsächlich 2014 beiden Fahrern denselben Status einräumen - was in der Formel 1 eine neue Zeitrechnung auslösen würde - dann dürfen sich die Fans schon jetzt auf das spanische Donnerwetter gefasst machen, das zuletzt 2007 die Königsklasse, allen voran McLaren erschütterte. Was steckt also tatsächlich hinter den ganzen Meldungen? Die Antwort ist ganz einfach: Machtspiele in der Vertrags-Pokerei.

So tauchten die Gerüchte um Ferraris Interesse an Räikkönen kurz nach der Meldung auf, dass Alonsos Management bei Red Bull angeklopft hat. Und auch dem Management des Finnen kommen die Ferrari-Gerüchte gerade Recht, denn nach der Red Bull-Absage hat man in den Gehaltsverhandlungen mit Lotus ein weiteres Ass im Ärmel...