Um den Wimpernschlag von 0,038 Sekunden schlug Lewis Hamilton den als haushohen Favoriten gehandelten Sebastian Vettel im Qualifying auf dem Hungaroring. Als ihm das Team via Funk mitteilte, dass sein Name auf Platz eins steht, vermochte Hamilton das nicht zu glauben. "Ich war wirklich überrascht, als sie mir gesagt haben, dass ich auf der Pole bin", gestand er. "Ich hatte Seb erwartet, denn er hatte zuvor eine beträchtliche Pace an den Tag gelegt - das ist der Grund, warum ich überrascht war." Seine beste Runde habe sich gar nicht so toll angefühlt, räumte Hamilton außerdem ein.

Auch Mercedes-Teamchef Ross Brawn hatte nicht erwartet, dass sein Schützling den Platz an der Sonne erobert. "Er hat sich gut im Team eingefunden und an den letzten Rennwochenenden sehr gute Qualifyings gefahren", bemerkte er. "Er ist gut mit den Reifen umgegangen. Das ist in Q3 alles zusammengekommen." Für Hamilton war es die 30. Pole Position seiner Karriere, die vierte in Ungarn und zudem die dritte in Folge - eine Serie, die dem Briten zuvor noch nie gelang.

Wegen der erwartet hohen Temperaturen würden am Sonntag alle Teams Neuland betreten, unterstrich Brawn. "Wir müssen uns herantasten und sehen, wie es läuft." Auch Hamilton gab sich vorsichtig. "Es ist großartig, die Pole zu haben, aber das heißt für das Rennen nicht viel. Es wird morgen hart sein und so ist es nun einmal", meinte er. Neben den Reifen bereitet Hamilton der lange Weg zur ersten Kurve Sorgen, da ihm neben Vettel auch die schnellen Lotus-Boliden im Nacken sitzen. "Wir haben ein gutes Auto, aber es wird im Rennen darum gehen, wie wir die Reifen verwenden. Wir arbeiten hart daran, uns in diesem Bereich zu verbessern und wir hatten gestern ein paar annehmbare Longruns", berichtete er. "Ich würde gerne mit den Jungs um mich herum richtig kämpfen, und das Ziel muss sein, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen."