Seit dem doppelten Podiumserfolg am Nürburgring ist Lotus der ärgste Verfolger von Red Bull. Am kommenden Wochenende in Ungarn zählen Kimi Räikkönen und Romain Grosjean abermals zu den Favoriten, die es mit Sebastian Vettel aufnehmen können. Lotus profitiert vor allem von der Hitze, die rund um den Hungaroring erwartet wird. Bei hohen Temperaturen fühlt sich der E21-Bolide pudelwohl, während andere Teams - vor allem Mercedes - straucheln. Fraglich ist aber noch, wie Lotus mit den neuen Reifen zurechtkommt, die zuletzt in Silverstone getestet wurden. "Das ist schwierig vorauszusagen", meinte Grosjean. "Das kommende Wochenende ist nur schwer mit Silverstone zu vergleichen, deshalb werden die Trainings am Freitag sehr wichtig."

Für Lotus war Ungarn bislang ein gutes Pflaster, im vergangenen Jahr landeten Räikkönen und Grosjean hier hinter Lewis Hamilton auf dem Podium. Ein ähnliches Ergebnis des Lotus-Duos wird auch beim zehnten Rennen des Jahres erwartet, wenn keine allzu großen Überraschungen auftreten. "Wenn wir den Reifenverschleiß kontrollieren können, macht das vieles einfacher", so Grosjean.

Auf jeden Fall sei es die richtige Entscheidung von Pirelli gewesen, in Ungarn mit der Soft/Medium-Kombination anzutreten statt auf eine härtere Variante zu setzen. Grosjean: "Ich konnte es erst gar nicht glauben, als es hieß, dass in Budapest Medium und Hart die Mischungen der Wahl sind. Als es dann zurückging zu Soft/Medium, klang das weitaus normaler für diese Strecke. Letztes Jahr fuhren wir hier mit einer Zwei-Stopp-Strategie und mit den Reifen passierte nichts Verrücktes." Vor allem Lotus hatte sich im Vorfeld über Pirellis ursprüngliche Reifenwahl beschwert als noch nicht klar war, dass die Formel 1 mit den neuen Reifen ausgestattet wird.

Dass Grosjean mit den neuen Reifen erstmals am Freitag Kontakt haben wird, störte ihn nicht weiter. Beim Young Driver Test in Silverstone hatte Lotus den beiden Ersatzpiloten Nicolas Prost und Davide Valsecchi Einsatzmöglichkeiten gegeben, Räikkönen und Grosjean waren nicht zugegen. "Die Runs im 1. Training sollten reichen, um ein Gefühl für die Reifen zu bekommen", war Grosjean sicher. "Wir haben noch die Daten von 2012 sowie die aktuellen und werden versuchen, daraus das Beste zu machen. Als Fahrer können wir uns ziemlich schnell anpassen."