Lewis Hamilton steht beim Deutschland GP am Nürburgring auf der Pole Position. Der britische Mercedes-Pilot sicherte sich in einer Zeit von 1:29.398 Minuten den Sieg im Qualifying und war danach über seine eigene Leistung überrascht. "Ich bin ehrlich gesagt ein wenig überwältigt. Wir haben uns hier bislang eigentlich schwer getan", sagte Hamilton. "Vor allem das zweite und dritte Training waren ein Desaster, da habe ich mich im Auto überhaupt nicht wohl gefühlt."

Vor der Qualifikation erfolgten aber umfangreiche Umbauarbeiten an seinem Boliden. "Wir haben die Trainings analysiert und danach viel verändert am Auto. Das hat sich zum Glück positiv ausgewirkt", sagte der Brite. Hamilton musste Mercedes' Ehre beim Heimrennen retten, da Teamkollege Nico Rosberg bereits im Q2 gescheitert war.

"Wir haben versucht die weicheren Reifen zu sparen - so wie bei Lewis auch", kommentiert Teamchef Ross Brawn, den taktischen Schachzug, der nur bei einem Fahrer aufging. Die Freude über Hamiltons Pole Position tröstete Brawn aber über den vorzeitigen Verlust eines Autos hinweg. "Das Feintuning hat sich ausgezahlt, denn das Auto ist am Nachmittag wesentlich besser gelaufen. Hoffentlich gibt es morgen keine Probleme."

Hamilton - der schon zuletzt in Silverstone von Pole gestartet war - sieht im Rennen aber eine schwere Aufgabe auf sich zukommen. Mit Sebastian Vettel und Mark Webber liegen ihm die beiden Red-Bull-Piloten im Nacken. "Red Bull ist sehr stark auf den Longruns", weiß Hamilton. "Leider gibt es für die Pole ja noch keine Punkte."

Aufsichtsrats-Boss Niki Lauda hätte am Sonntag lieber zwei silberne Asse im Kampf um die vorderen Plätze im Ärmel. "Dann wäre es gegen Sebastian leichter. Ich glaube aber, dass unsere Chancen auch so gut sind, wenn man sich ansieht, wie gut Lewis da mithält." Im Gegensatz zu Rosberg konnte Hamilton in dieser Saison noch kein Rennen gewinnen - ein Umstand, den der Brite am Sonntag von der Pole Position ändern möchte.