Der eine fährt von Titel zu Titel - andere nur hinterher. Sebastian Vettel und Fernando Alonso sind seit Jahren die großen Favoriten in der Formel 1, doch drei Mal hatte der Red-Bull-Pilot zuletzt die Nase vorn. Nicht selten hieß es, dass Vettel nur wegen des starken Autos gewinnen könne, während Alonso aus seinem zeitweise unterlegenen Material das Beste herausholen würde. Hier gehen die Meinungen auseinander, doch am Ende interessieren nur die Zahlen und die sprechen seit 2009 eindeutig für Vettel. Ein Grund für Alonso, neidisch zu sein?

"Nicht wirklich", versicherte der Ferrari-Star gegenüber dpa. "Jeder hat eine andere Karriere. Ich war erfolgreich in der Vergangenheit. Ich bin für verschiedene Topteams gefahren. Ich habe einen Titel weniger, aber viel Unterstützung und viel Anerkennung." Bei jedem Gang in Richtung Podium - zuletzt in Silverstone nach einem wahren Husarenritt - könne er kaum reden, weil er immer von Leuten aufgehalten werde. Alonso: "Das ist für mich um einiges besser als ein weiterer Titel."

Zwei WM-Titel hat Alonso selbst auf dem Konto, doch mit Ferrari will es noch nicht so recht klappen. Aktuell liegt der Spanier in der Gesamtwertung auf Platz zwei - wieder einmal hinter Vettel. Angesichts dieses Umstandes sei er jedoch weder motiviert noch frustriert. "Es ist Teil meines Jobs, das Beste zu tun, was ich kann", so Alonso. "Manchmal werde ich Vierter in der WM, manchmal gewinne ich. Man muss glücklich mit sich selbst sein, und ich bin glücklich im Moment."