Die Saison von Jean-Eric Vergne glich einer Durststrecke. Lediglich ein Punkt stand auf seinem Konto, doch dann kamen Monaco und Montreal. Durch überzeugende Leistungen holte der Franzose 12 Punkte und erzielte in Montreal mit Rang sechs die bisher beste Platzierung seiner F1-Karriere. Dass der Zeitpunkt der Verkündung von Mark Webber und Porsche, dass der Australier nach dieser Saison seinen Sitz räumt, zu keinem besseren Zeitpunkt hätte kommen können, findet sein potentieller Nachfolger Vergne allerdings nicht, denn seine Form sei seit Beginn der Saison unverändert gut.

"Die ersten Rennen waren ähnlich wie die letzten beiden, mit dem Unterschied, dass ich Unfälle und Reifenschäden hatte. In den letzten beiden Rennen hatte ich nur kein Pech mehr und lieferte gute Arbeit ab", erklärte Vergne.

Den nun heiß diskutierten Kampf gegen Teamkollege Daniel Ricciardo sowie Weltmeister Kimi Räikkönen um das nun freigewordene Cockpit bei Red Bull versucht der Franzose aber komplett zu ignorieren. Um diese Diskussionen würde er sich nicht kümmern, sondern sich stattdessen auf seinen Job bei Toro Rosso konzentrieren. "Wenn ich anfangen würde, darüber nachzudenken, in einem WM-Auto zu sitzen, würde ich den Fokus verlieren und das ist das Letzte, was ich momentan will", sagte er bestimmt.

Jean-Eric Vergne ist Red Bull sehr dankbar, Foto: Sutton
Jean-Eric Vergne ist Red Bull sehr dankbar, Foto: Sutton

Sollte Red Bull allerdings auf ihn zukommen, wäre die Antwort natürlich klar. "Sicherlich wäre es ein Traum, für Red Bull zu fahren. Es ist momentan das beste Auto im Feld und jeder würde gerne dort fahren", machte Vergne keine Umschweife. Bereits seit 2008 verbindet ihn eine enge Beziehung zu den Bullen, den von 2008 bis 2011 war der Franzose im Red Bull Junior Team, das ihm schließlich auch zum Sprung in die Formel 1 verhalf. "Sie gaben mir die Chance, einen Anfang in der Formel 1 zu machen und das zu tun, was ich liebe. Für das Team zu fahren, dass mir die Chance gab, wäre unglaublich."

Eine Entscheidung, ob diese unglaubliche Chance tatsächlich für Vergne wahr werden wird, könnte bereits in den kommenden Rennen fallen - zumindest intern. Davon will sich der Franzose aber nicht beeinflussen lassen. "Ich denke im Moment nicht daran, sie zu überzeugen. Diese Rennen sind für mich wie alle anderen. Es ändert sich nichts, nur weil Mark aufhört. Ich werde mir auch keinen zusätzlichen Druck machen", erklärte der Franzose bestimmt.