Schwierige Wetterbedingungen am ersten Tag des Kanada-Wochenendes sorgten bei zahlreichen Piloten für Schwierigkeiten. Von den vier deutschen Fahrern kamen einige damit besser zurecht als andere. Motorsport-Magazin.com wirft einen genauen Blick auf die Freitagsleistungen der Fahrer in Schwarz-Rot-Gold am Circuit Gilles Villeneuve.

Nico Rosberg

Nico Rosberg sieht sich auch für Regen gut gewappnet, Foto: Sutton
Nico Rosberg sieht sich auch für Regen gut gewappnet, Foto: Sutton

Wie schon in Monaco war der Mercedes-Pilot auch in Montreal am Freitag schnellster Deutscher, auch wenn er dieses Mal nicht ganz an der Spitze des Feldes zu finden war. Im von nasser Fahrbahn geprägten Vormittagstraining kam der Monaco-Sieger auf Rang sieben, am Nachmittag konnte er sich auf den fünften Platz verbessern.

Rosberg merkte dabei an, dass er bei allen Bedingungen hier gut zurecht kommt: "Ich habe mich heute im Nassen und im Trockenen sehr wohl gefühlt. Es kann kommen, was will, ich bin gewappnet." Die vierte Pole in Serie wird für den 27-Jährigen aber auf jeden Fall ein hartes Stück Arbeit werden. "Ich weiß nicht, ob es mit der Pole Position klappt. Das Feld liegt sehr eng zusammen, somit wird es schwierig, aber wer weiß. Ich muss definitiv attackieren, um vorne reinzufahren", stellte Rosberg klar.

Dafür gilt es laut dem WM-Sechsten auch noch einige Probleme an seinem W04 auszusortieren: "Meine Vorderreifen haben heute oftmals blockiert, ich habe mir sogar einen Bremsplatten eingefahren und musste an die Box. Generell ist der Reifenverschleiß enorm."

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel hatte mit den Streckenverhältnissen zu kämpfen, Foto: Red Bull
Sebastian Vettel hatte mit den Streckenverhältnissen zu kämpfen, Foto: Red Bull

Weniger glücklich mit dem Wetter zeigte sich Weltmeister Sebastian Vettel. "Es war heute sehr rutschig. Wir hatten bis zum Ende keinen Grip, wodurch es schwer war, Dinge zu testen. Aber wir haben unser Bestes gegeben", erklärte der Red Bull-Pilot.

Mit seiner eigenen Leistung zeigte sich Vettel, der die Ränge neun am Vormittag und sieben am Nachmittag belegte, jedoch recht zufrieden. "Mal sehen wie es morgen und Sonntag aussieht. Wir haben heute ein paar Daten sammeln können, die es jetzt zu durchforsten gilt. Aber ich bin ganz happy, wo wir stehen", zog der Heppenheimer ein positives Resümee.

Die Longruns funktionierten laut Vettel am ersten Tag in Montreal bereits sehr gut, auch wenn er es für möglich hält, dass er dabei weniger Sprit an Bord hatte, als die Konkurrenz. In den Shortruns sieht der 25-Jährige jedoch noch Verbesserungspotenzial.

Adrian Sutil

Adrian Sutil möchte in Montreal an seine starke Leistung von Monaco anknüpfen, Foto: Sutton
Adrian Sutil möchte in Montreal an seine starke Leistung von Monaco anknüpfen, Foto: Sutton

Nach seinem starken Rennen in Monaco geht Adrian Sutil hochmotiviert in das Kanada-Wochenende. Für das Qualifying peilt der Mann in Diensten von Force India eine Position zwischen sechs und acht an. Im Hinblick auf das Rennen hat sich der Formel-1-Rückkehrer ein noch ehrgeizigeres Ziel gesteckt: "Das Ziel ist klar das Podium. Das ist schon das gesamte Jahr unser Ziel und das bleibt auch so."

Davon war Sutil am Freitag jedoch noch weit entfernt. Während sein Teamkollege Paul di Resta am Vormittag die Bestzeit markierte, reichte es für ihn nur zu Platz 14. Am Nachmittag konnte er den Schotten jedoch überflügeln und sich auf Rang acht verbessern. Trotzdem war der 30-Jährige nicht unzufrieden, vor allem die Performance des Medium-Reifens an seinem Force India stimmte ihn positiv: "Damit kann man ohne Ende pushen, er wird immer besser."

In der Zielkurve hatte Sutil bei einem Ausrutscher Glück. Er wurde über den Curb katapultiert und flog einige Meter durch die Luft. Sutil und sein Bolide blieben aber weitestgehend unbeschadet. "Es ist nicht viel kaputt gegangen, es sind keine Teile weggeflogen und ich konnte gut weiterfahren. Aber natürlich hat es dem Unterboden nicht gut getan", erklärte er die Folgen des Zwischenfalls.

Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg tat sich mit der Setupfindung schwer, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg tat sich mit der Setupfindung schwer, Foto: Sutton

Einen Freitag zum Vergessen erlebte Nico Hülkenberg. Er musste sich zwei Mal seinem Teamkollegen Esteban Gutierrez geschlagen geben und kam über die Positionen 17 und 18 nicht hinaus. Gebremst sah sich der Mann aus Emmerich dabei vor allem durch die regnerischen Bedingungen: "Das Wetter hat uns heute Morgen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wenn es nass ist, ist es immer extrem schwer, neue Teile zu testen, vor allem neue Reifentypen."

Eine nasse Fahrbahn blieb dem Sauber-Piloten am Nachmittag erspart, trotzdem lief es nicht nach Wunsch. Der 25-Jährige hatte große Probleme mit der Setupfindung. "Der Nachmittag war ebenfalls schwierig, das Auto fühlte sich unfahrbar an. Letztendlich haben wir in der Mitte des zweiten Trainings einen Abstimmungsfehler gefunden. Aber auch danach hatten wir noch Schwierigkeiten. So wie sich das Auto momentan anfühlt, bin ich noch nicht zufrieden. Wir müssen die Abstimmung verbessern und haben bis morgen noch eine Menge Arbeit vor uns", blickte Hülkenberg auf einen problemreichen Freitag zurück.