Für Alexander Rossi war der Freitagseinsatz für Caterham in Kanada etwas ganz Besonderes, denn auf dem Circuit Gilles Villeneuve feierte er im Jahr seines Titelgewinns einen Sieg in der amerikanischen Formel BMW. Hinzukam, dass er aufgrund der wechselhaften Bedingungen die gesamte Bandbreite an Reifen fahren konnte. "Nach der Installationsrunde wollte ich direkt wieder rausfahren, denn für mich, der vom Grip-Niveau der GP2 zu dem der Formel 1 aufsteigt, war auch bei anfangs nasser Strecke viel mehr Grip als ich es gewöhnt bin. Daher wollte ich direkt weiter fahren, aber heute ging es darum, nach Plan zu arbeiten und das ist genau das, was wir getan haben", berichtete der US-Amerikaner.

Lange verweilen konnte Rossi in Kanada allerdings nicht, denn für ihn steht gleich die nächste Premiere auf dem Programm: Le Mans. "Mein Plan ist vollkommen auf die Formel 1 konzentriert, aber ich bin aufgeregt, die Langstrecke zu meinem Lebenslauf hinzuzufügen. Ich fahre mit einem erfahrenen Team, mit Leuten von Caterham, die ich kenne und mit denen ich schon gearbeitet habe. Daher weiß ich, dass wir eine gute Leistung abliefern können", meinte er.

Im zweiten Freien Training durfte Charles Pic sein Cockpit wieder übernehmen und zeigte sich mit dem Ausgang der Session zufrieden. "Bei meinem ersten Run hatte das Auto zu viel Untersteuern, daher haben wir verschiedene Änderungen an der Aerodynamik und der Mechanik vorgenommen und beim vierten Run auf den superweichen Reifen hatten wir dann eine gute Balance gefunden, mit der ich pushen konnte", erklärte der Franzose in Diensten von Caterham. Allerdings seien er und das Team wohl einen Schritt zu weit gegangen, denn auch wenn das Auto nun gut in die Kurven einbog, büßte es etwas Stabilität in der Mitte der Kurve ein. Das soll am Samstagmorgen behoben werden. Sollte es dann so wie am Sonntag heißer werden, sollte das Caterham entgegenkommen, meinte Pic. "Sollten wir vor Sonntag keinen weiteren guten Schritt nach vorne finden, sollten wir immerhin die Pace halten, die wir seit Bahrain an den Tag gelegt haben."

Auch Teamkollege Giedo van der Garde hatte zunächst mit Untersteuern zu kämpfen, gegen Ende des zweiten Trainings habe er jedoch ein gutes Setup für Longruns gefunden. "Wir haben außerdem zum ersten Mal unser neues Boxenampelsystem getestet und das ist ein weiteres gutes Zeichen dafür, wie das ganze Team Fortschritte macht", erklärte van der Garde. Das verleihe auch ihm als Rookie mehr Selbstvertrauen. "Wenn man bedenkt, dass wir das System zum ersten Mal eingesetzt haben, hat es wirklich gut funktioniert. Als ich mit meinen Jungs gesprochen habe, habe ich bemerkt, dass sie hochmotiviert sind, weil sie nun etwas haben, das ihnen dabei hilft, am Renntag besser zu arbeiten."