Lotus mag vom Budget her kein Top-Team sein, doch was die Ansprüche angeht, dürfen sie sich getrost als solches bezeichnen. Denn ein zweiter Platz versetzt bei den Schwarz-Goldenen niemanden in Ektase. Auf die Frage, ob ein zweiter Platz nicht sehr cool sei, entgegnete Gerard Lopez Motorsport-Magazin.com mehrmals: "Es ist nicht so schlecht, es ist ok."

Nach seinem Auftakterfolg wurde Kimi Räikkönen nun zum dritten Mal in Folge Zweiter, weshalb Lopez gegenüber Press Association Sport meinte: "Ich war eher frustriert als erfreut. Das Team leistet großartige Arbeit, das Auto ist fantastisch. Daher ist man frustriert, wenn man fast angekommen ist, aber aus irgendeinem Grund dann doch noch nicht ganz." Dennoch sei es gut, wegen eines zweiten Platzes frustriert zu sein, und es sei ein Maßstab dafür, wie weit das Team bereits gekommen sei.

"In unserem Fall hat sich die Frustration in Verbindung mit unseren Erwartungen entwickelt. Wir waren früher daran gewöhnt, enttäuscht zu sein, wenn wir es nicht in die Punkte geschafft haben. Dann waren wir frustriert, wenn wir es nicht unter die Top-5 geschafft haben und nun sind wir frustriert, wenn wir nicht um den Sieg kämpfen können", erläuterte Lopez. "Daher ist das etwas Gutes. Aber auf der anderen Seite bin ich natürlich frustriert, was Romain passiert ist, denn wir brauchen unbedingt beide Autos in den Punkten." Grosjean musste den Spanien GP in Runde acht mit einem Bruch der Radaufhängung aufgeben.

Dennoch, betonte Lopez, habe der Europaauftakt ihm viel Optimismus gegeben, da Lotus im Entwicklungsrennen mithalten konnte. "Kimi ist weit vor dem Punkt, an dem er im vergangenen Jahr war, und das Auto ist gut", erklärte der Geschäftsmann. "Der Spanien GP war wichtig, denn wie wir wissen, bringt jeder alle erdenklichen Updates ans Auto, so wie wir es gemacht haben. Ferrari hat einen großen Schritt nach vorne gemacht, aber eigentlich glaube ich, dass wir uns auch ziemlich gut geschlagen haben. Wir sind stärker als wir es vorher waren. Wenn irgendjemand diese ganze Entwicklungsgeschichte in Frage gestellt hat, haben wir gezeigt, dass wir vielleicht nicht so schlecht sind", schloss Lopez ab.