Auch einige Wochen nach dem Malaysia-Eklat muss sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner noch immer zum Verhalten der beiden Streithähne Sebastian Vettel und Mark Webber äußern. Doch der Brite möchte sich die Situation bei Red Bull wegen diesem Zwischenfall nicht schlecht reden lassen, schließlich führt das Weltmeisterteam in beiden Wertungen die Tabelle an. "Die Wahrheit ist, dass die WM-Wertungen nicht lügen", so Horner. Auch die Situation zwischen den beiden Piloten sieht er weniger dramatisch, wie sie meist dargestellt wird.

"Spannungen gibt es jetzt schon seit einigen Jahren - das ist nichts Neues. Beide Fahrer sind konkurrenzfähig und sie sind hungrige Tiere, die sich gegenseitig ans Limit pushen, aber es ist eine Kombination, die für uns drei Konstrukteursweltmeisterschaften in Folge gewonnen hat." Der Fokus liege außerdem auf dem falschen Thema, betonte Horner, der auch zugab, dass die Geschichte zwischen Vettel und Webber in dieser Situation eine Rolle spielte. "Wenn man drei Rennen zurück schaut, dann könnte man damit argumentieren, dass es genau andersherum war. Auch die Situation in Silverstone 2011 war andersherum. Diese Dinge passieren einfach, weil sie beide gute Fahrer sind", nahm er Vettel bei f1.com in Schutz.

Zudem dürfe man sich nicht nur auf das teaminterne Duell konzentrieren, ein sehr harter Kampf sei auch mit Fernando Alonso, Kimi Räikkönen und den beiden Mercedes-Piloten zu erwarten. "Der größte Wettkampf herrscht außerhalb des Teams", konkludierte der 39-Jährige. Damit die Konkurrenz aus den anderen Lagern auch besiegt werden kann, betonte Horner, dass Red Bull beiden Fahrern das identische Material zur Verfügung stellen würde. "In den letzten vier Jahren haben wir unseren beiden Fahrern die Möglichkeit gegeben, mit gleichem Material Rennen zu fahren."

Über die Fahrersituation 2014 nachzudenken, sei zu diesem Zeitpunkt noch zu früh. "Sebastian ist klar - und alles andere wird sich gegen Ende des Sommers klären - es gibt da keine Vorüberlegungen." Dass Sebastian Vettel einen Einfluss bei der Wahl seines zukünftigen Teamkollegen haben wird, bestritt Horner vehement. "Es war nie Sebastians Art, zu sagen 'Diesen da, ja' und 'Diesen da, nein' oder etwas zu diktieren wie 'Ich muss dies oder das haben'. Er ist ein fairer Sportsmann und hat das Team aus eigenem Interesse nie zu etwas gedrängt."

Einen Hinweise darauf, ob Mark Webber auch 2014 noch im Red-Bull-Cockpit sitzen wird oder wer seine Nachfolge antreten könnte, wollte er nicht geben. "Unser Ziel ist ganz einfach: Wir wollen die zwei besten Fahrer in unseren Autos haben." Dabei sei es egal, ob diese aus dem Nachwuchsteam Toro Rosso kommen oder von irgendeinem anderen Tam. Dass am Ende der Saison nicht allzu viele Verträge in der Königsklasse auslaufen, bereitet ihm dabei keine Sorgen. "Wir konnten uns nie über eine zu geringe Auswahl beklagen."