2014 ist die magische Zahl in der Formel 1. Mit dem im kommenden Jahr neu in Kraft tretenden Reglement ändert sich die Königsklasse von Grund auf, weshalb bereits viele Teams parallel entwickeln und nicht nur die aktuelle Saison im Blick haben. Bei Sauber ist das allerdings noch nicht der Fall, da dies die finanziellen Rahmenbedingungen einfach nicht zulassen. "Es ist noch viel zu früh, denn für ein Team mit unseren Möglichkeiten ist der richtige Zeitpunkt ganz entscheidend", erklärte Teamchefin Monisha Kaltenborn. "Wir können nicht in den Dimensionen der großen Teams parallel entwickeln."

Wann die schweizerischen Privatiers den Schwenk zur Folgesaison vollziehen werden, stehe noch nicht genau fest, erklärte die Wienerin und legte auch das Problem dar, welches diese Thematik mit sich bringt. "Wechseln wir zu früh, werden wir das finanziell sofort spüren. Als Privatteam kann man es sich nicht leisten, eine Saison so schnell sausen zu lassen."

Generell sei die Situation für die Kundenteams hinsichtlich 2014 nicht zufriedenstellend, da die neuen V6-Motoren einfach zu viele Risiken bergen würden, so Kaltenborn. "Es wäre wirklich schade für die Weltmeisterschaft, sollte der Motor ein so entscheidender Faktor sein. Selbst mit einem großen Aerodynamik-Paket und den besten Fahrern könnte man das dann nicht ausgleichen", legte sie ihre Befürchtungen bezüglich eines zu unausgewogenen Kräfteverhältnisses dar. "Man kann die Risiken nicht einfach ausblenden."

Gespräche mit Ferrari

Sauber verhandelt mit Ferrari, Foto: Sutton
Sauber verhandelt mit Ferrari, Foto: Sutton

Derzeit bezieht Sauber seine Triebwerke von Ferrari und die Scuderia ist auch der erste Ansprechpartner für eine weitere Zusammenarbeit in den nächsten Jahren. Wie lange der neue Kontrakt laufen soll, ist ebenfalls ein Teil der aktuellen Verhandlungen, verriet Kaltenborn, die jedoch nicht viel davon hält, sich über allfällige neue Hersteller in der Saison 2015 Gedanken zu machen - zuletzt stand ja immer wieder eine Rückkehr von Honda im Raum. "Vor ein paar Jahren gab es so viele Diskussionen, ob es einen neuen Hersteller für 2014 geben würde und es war nicht der Fall. Es gibt zu viele Gerüchte, für uns ist nur wichtig, ein gutes Paket zusammenzustellen."

Angesichts der zahlreichen Neuerungen kommt auch den Wintertestfahrten eine entscheidende Bedeutung zu, gilt es doch, sich in einem äußerst engen zeitlichen Rahmen optimal vorzubereiten. "Wir müssen die richtigen Entscheidungen treffen und es in der vorhandenen Zeit schaffen", betonte Kaltenborn, die dafür votierte, weitere Testfahrten während der Saison abzuhalten, sofern man diese auch durch Aerodynamiktests ersetzen darf, um direkte Vergleiche mit dem Windkanal anzustellen. Der Idee, Testfahrten in Abu Dhabi abzuhalten, kann die Österreicherin etwas abgewinnen, alleine schon wegen der höheren Temperaturen.