Fortschritt ist das Zauberwort in der Formel 1, besonders wenn zum Auftakt der Europa-Saison alle Teams mit dem ersten größeren und aussagekräftigen Update-Paket anrücken - das weiß auch Nico Rosberg. Den Blick auf sein Mercedes-Team gerichtet, sieht sich der Pole-Mann vom letzten Grand Prix in Bahrain aber auf jeden Fall gut gerüstet: Die Stuttgarter hätten die vergangenen drei Wochen gut genützt und weitere Verbesserungen erzielt, war der Wiesbadener überzeugt. Dass man beim letzten WM-Lauf in der Wüste, im Rennen ob des hohen Reifenabbaus auf der Hinterachse weit zurückfiel, nahm der 27-Jährige als Warnschuss hin - bereits in der Vergangenheit hatten derlei Probleme Mercedes am Sprung nach weiter vorne gehindert.

"Ich bin mir aber sicher, dass die Fabrik jetzt viel besser arbeitet", so Rosberg, der anfügte: "Es gibt dort jetzt mehr Leute und vor allem herrscht eine bessere Kommunikation - wir bewegen uns also insgesamt stärker und in die richtige Richtung... da ist definitiv ein Fortschritt gegeben." Die zuletzt in Bahrain aufgetretenen Probleme seien jedoch genauso wenig von der Hand zu weisen: "Wir haben noch ein paar Schwachstellen, die zuletzt aufgedeckt wurden - in Bahrain war das besonders der Fall, weil die Bedingungen extrem waren", glaubte der Wahl-Monegasse. Dort habe man gesehen, dass man sich noch weiter verbessern müsse. "Und auch, dass wir unser Verständnis der Reifen noch mehr ausbauen müssen."

Immer weiter pushen

Das sei 2013 auch deswegen ein immer wieder auftretendes Problem, weil sich nach Meinung Rosbergs die Anforderungen abermals verkompliziert hätten. "Dieses Jahr ist alles sehr verschieden, in dem Sinne, dass die Situation bezüglich der Reifen allgemein extremer ist." Für ihn heißt das: "Man muss da weiter pushen, immer weiter... mit Sicherheit hat das Rennen zuletzt in Bahrain aufgezeigt, dass einige unserer alten Schwachstellen noch da sind - aber wir arbeiten daran und haben beim Verständnis dieser Probleme bereits Fortschritte erzielt und genau deshalb ja auch schon Verbesserungen gesehen", so Rosberg, der meinte: "Ich bin zuversichtlich." Die Zuversicht für das anstehende Spanien-Wochenende wollte er aber nicht daher beziehen, dass Mercedes bei den Wintertests in Barcelona die Konkurrenz zumeist dominierte.

"Die Testeindrücke sind hier nicht mehr wirklich relevant." Zu lange sei die Saisonvorbereitungen mittlerweile her. "Auch ist die Entwicklungsrate so schnell, dass sich alle seitdem mindestens um ein paar Zehntel verbessert haben, weswegen das alles nicht mehr aussagekräftig ist", glaubte der Mercedes-Pilot, der noch weitere Unabwägbarkeiten nannte, die in Zusammenhang mit den Testzeiten stünden. "Man kennt zum Beispiel auch die Spritmenge nicht. Ich blicke also nur auf die aktuelle Performance und was uns betrifft, heißt das, dass wir im Qualifying zuletzt sehr gut waren." Deshalb gäbe es auch keinen Grund, warum Mercedes am Samstag nicht erneut ganz weit vorne stehen könnte. "ich sage jetzt nicht Pole-Position, aber ich sage in einer guten Position. Was wir dann aber verbessern müssen, ist unsere Renn-Pace und ich bin optimistisch, dass wir uns diesbezüglich hier schon besser schlagen", sagte Rosberg.