Wenn am kommenden Wochenende in Barcelona die Motoren aufheulen, wird sich zeigen, wie viel die Mercedes-Bestzeiten auf dem Circuit de Catalunya im Winter wirklich wert waren. Nico Rosberg freut sich auf jeden Fall sehr darauf, nach drei Wochen Pause endlich in die Europa-Saison zu starten. "Wir wissen, dass das Auto bei den Wintertestfahrten sehr gut auf dem Circuit de Catalunya funktioniert hat und ich bin zuversichtlich, dass wir ein starkes Wochenende erleben können", gab sich der Wiesbadener optimistisch. "Sobald wir wissen, wie das Kräfteverhältnis in Barcelona aussieht, sollten wir einen ersten Eindruck davon erhalten, wie es für den Rest der Saison aussehen könnte."

Lewis Hamilton kann es nach einer gefühlt ewigen Pause kaum erwarten, endlich wieder ins Auto zu steigen und ist überzeugt, durch die guten Ergebnisse zum Saisonstart einen weiteren Schub bekommen zu haben. "Zwei dritte und zwei fünfte Plätze in den ersten vier Saisonrennen sind eine wirklich gute Leistung. Ich fühle mich im Auto sehr wohl und wir kennen die Bereiche, die wir noch verbessern müssen - daran arbeiten wir sehr hart, um den Abstand zur Spitze zu verringern", erklärte der Brite, der sich besonderes darauf freut, zu sehen, welche Fortschritte Mercedes seit den Testfahrten erzielt hat.

Teamchef Ross Brawn kümmerte sich in den vergangenen Wochen primär um zwei Baustellen. Zum einen das Upgrade-Paket für den Spanien GP und zum anderen die schwache Rennperformance in Bahrain. "Beim zweiten Punkt haben wir Fortschritte erzielt und werden an den kommenden Rennwochenenden einige Neuerungen testen, die uns ein Stück weiter bringen sollten", verriet der Teamchef. Der Mercedes-Motorsportverantwortliche Toto Wolff führte weiter aus, dass einige Lösungen getestet werden, die den Umgang mit den Reifen verbessern sollten. "Das Ziel ist, unsere Performance am Sonntagnachmittag zu steigern, damit diese genauso gut ist wie an den Samstagen der vergangenen beiden Rennwochenenden."

Mercedes: Barcelona Bilanz

Mercedes in Barcelona: Seit der Rückkehr 2010 war Barcelona nicht das beste Plaster für die Silberpfeile. Das bisherige Top-Resultat erreichte 2010 Michael Schumacher mit P4. Ansonsten bewegte sich Mercedes rund um die Ränge sechs und sieben.

Hamilton in Barcelona: Für Hamilton lief in Barcalona nur selten alles richtig zusammen. Auf dem Circuit de Catalunya schaffte der Brite bisher noch keinen Sieg, lediglich drei Podestplätze mit McLaren stehen zu Buche. Bisher war Hamilton auf der Strecke in Barcelona aber auch nicht vom Glück verfolgt, so holte er 2012 überlegen die Pole, wurde aufgrund von zu wenig Sprit aber disqualifiziert und startete als Letzter.

Rosberg in Barcelona: Der Wiesbadener kommt bisher in Barcelona nicht richtig in Fahrt. In seinen drei Jahren für Mercedes stehen zwei siebte und ein dreizehnter Platz zu Buche. Das beste Restultat auf dem Circuit de Catalunya resultiert aus dem Jahr 2007. Rosberg sicherte sich noch in Williams-Diensten den sechsten Rang. Bei den finalen Testfahrten vor der Saison war der Deutsche allerdings nicht zu schlagen und brannte eine 1:20.130-Runde in den allerdings recht kühlen Asphalt. Damit lag er rund eine halbe Sekunde unterhalb des Streckenrekords von Kimi Räikkönen aus dem Jahr 2008.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Mercedes war in Barcelona im Winter die überlegene Mannschaft und Hamilton und Rosberg nahmen sich gegenseitig die Bestzeiten weg. Das ist allerdings lange her und fand bei kühlen Temperaturen statt. Nun werden rund 22 Grad für das Rennwochenende erwartet - ein Sprung von 12 Grad. In Bahrain wurde deutlich, dass der Silberpfeil mit warmen bis heißen Temperaturen nach wie vor nicht umgehen kann. Laut dem Team sind zwar Lösungen in Sachen Reifen geplant, ob diese aber den großen Sprung oder das erste Podest für die Silberpfeile der Neuzeit in Barcelona erwirken, bleibt zu bezweifeln. (Marion Rott)