Toto Wolff ist mittlerweile seit einigen Monaten als Mercedes-Motorsportverantwortlicher in Amt und Würden und konnte sich daher einen guten Überblick über die Vorgänge beim Formel-1-Team der Stuttgarter verschaffen. Im Werk im englischen Brackley habe er eine tolle Truppe vorgefunden, der in den letzten Jahren jedoch die Identität abhandenkam. "Diese Identität versuche ich, ihnen wieder einzuhauchen. Die, die Spaß daran haben, bekunden mir das. Die, die das nicht verstehen wollen, werden nicht bei uns bleiben", kündigte Wolff in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung an.

Der Österreicher wolle jedoch freilich nicht alle Engländer über einen Kamm scheren, doch er habe am Anfang das Gefühl gehabt, gegen eine Gummiwand zu laufen. "Deswegen ist es wichtig, vor Ort zu sein", stellte er klar und begründete seine kompromisslose Haltung folgendermaßen: "Ich wäre falsch in meiner Rolle, wenn ich meine Meinung nicht aussprechen würde und nicht auch versuchen würde, diese Meinung, wenn ich sie für richtig halte, umzusetzen. Aber das heißt nicht, dass das jetzt hier die Terminator-Methode ist. Ein Terminator bin ich nicht, auch charakterlich nicht."

Für den 41-Jährigen ist klar, dass der Erfolg für Mercedes eine enorm hohe Bedeutung hat, weswegen man beizeiten auch unpopuläre Maßnahmen treffen müsse. "Hier geht es um den Erfolg des Hauses, sowohl in der DTM als auch in der Formel 1. Da muss ich, wenn auch unter Wahrung der menschlichen Würde, erfolgsorientiert handeln", so Wolff.