Unterschiedlicher als bei Mercedes hätten die Gefühlslagen nach dem Großen Preis von Bahrain kaum sein können. Während Nico Rosberg von der Pole startete, aber massive Probleme mit den Reifen hatte, vier Mal stoppen musste und bis auf den neunten Platz zurückfiel, gelang es seinem Teamkollegen Lewis Hamilton vom neunten Startplatz auf den fünften Rang nach vorne zu fahren. Damit konnte der Brite auch im vierten Saisonrennen punkten und Fernando Alonso in der Weltmeisterschaft überholen.

"Es war Schadensbegrenzung und fast wie ein Rennsieg", strahlte Hamilton nach dem Grand Prix im Wüstenstaat. Warum es bei ihm so viel besser als bei Rosberg lief, vermochte der Brite noch nicht zu beurteilen - immerhin musste er nur drei Mal die Box anlaufen. "Ich weiß gar nicht, wie groß unser Problem wirklich ist", meinte er. "Nicos Auto war anders als meines."

Doch auch Hamilton kam nicht problemlos durch den Grand Prix, denn in der Startphase fiel er bis auf den elften Platz zurück und musste sich als die Temperaturen sanken und er mehr Grip fand erst langsam wieder durch das Feld kämpfen. "Bei mir war es am Anfang ganz schlimm, aber dann lief es auf einmal besser", erzählte er. "Aber da war irgendwas, daran müssen wir arbeiten."

In der Schlussphase lieferten sich der 28-Jährige und Mark Webber einen harten Zweikampf, bei dem seiner Meinung jedoch alles fair vonstatten ging. "Es war ein gutes und sauberes Rad-an-Rad-Duell. Ich hatte viel Spaß", betonte er. Dass der Brite nun den dritten Rang im Zwischenklassement belegt, konnte er noch gar nicht wirklich realisieren. "Das liegt deutlich über allen Erwartungen", frohlockte Hamilton.

Lauda rätselt

Wie es zu den eklatanten Performance-Unterschieden zwischen den beiden Mercedes-Piloten kommen konnte, war auch Niki Lauda vorerst ein Rätsel. "Lewis ist die gleiche Strategie und das gleiche Setup gefahren und er hatte keine Probleme", erklärte der Vorstandsvorsitzende des Silberpfeil-Teams. "Einer kommt besser zurecht und fährt nach vorne, während der andere seine Hinterreifen überhitzt und zurückfällt."

Laut dem Österreicher kam Hamilton mit Fortdauer des Rennens immer besser auf Touren, für einen Platz am Treppchen sollte es schlussendlich trotz des späten Überholmanövers gegen Webber aber nicht reichen. "Wenn die Reifen zehn Grad zu warm werden, gehen sie kaputt", widmete sich Lauda noch einmal den widerspenstigen Walzen. "Das hat Lewis heute gut hinbekommen."