Hat das Wetter heute Sauber ausgebremst?
Monisha Kaltenborn: Sicherlich. Aber es ist zu einfach, es nur auf das Wetter zu schieben. Man hat gesehen, dass es einige Bereiche gibt, in denen wir besser werden müssen. Wir haben uns zwar von Freitag auf Samstag verbessert, aber es gibt immer noch einige Baustellen. Mit dem Wetter kam noch Pech dazu - und somit konnten wir nicht weiter vorne stehen. Ob wir es ins Q3 geschafft hätten oder nicht, ist reine Spekulation.

Im entscheidenden Moment ist das Wetter-Radar ausgefallen. Hightech F1.
Monisha Kaltenborn: Stimmt. Das System hat versagt und ist komplett abgestürzt. Das hat schon zu diesem Durcheinander geführt und nahm uns die Möglichkeit, dass wir noch einmal hinausgehen konnten.

Was sind die größten Baustellen am Auto?
Monisha Kaltenborn: Im Moment ist das schwierig zu sagen. Wir haben zwar das zweite Rennen, aber das ist back-to-back. Das heißt, wir konnten noch keine abschließenden Aussagen zu den Analysen machen. Die werden jetzt parallel gemacht. Klar ist, dass wir in Sachen Performance nicht dort sind, wo wir erwartet hatten und nach der letzten Saison auch erwarten durften.

Hat sich bei den Tests schon etwas angedeutet?
Monisha Kaltenborn: Nein, die Tests waren in Ordnung. Da hatten wir das Gefühl, dass wir mit dabei sind. Natürlich gab es Bereiche, in denen wir uns verbessern mussten. Aber so etwas, war nicht zu erwarten. Wir wollen jetzt nicht alles schwarz malen, denn wir haben jetzt gerade einmal das zweite Rennen. Jedes Rennen ist eine Chance und jedes Rennen, das man verbockt, ist eine Chance weniger. Nichtsdestotrotz haben wir noch eine ganze Saison vor uns.

Sie hätten sich wohl gern dort gesehen, wo Force India jetzt steht, oder?
Monisha Kaltenborn: Auch da, glaube ich, ist es noch viel zu früh, um sich auf einzelne Teams zu fokussieren. Wir sehen uns schon dort, wo wir auch letztes Jahr gewesen sind. Wir werden sehen.

Esteban sah in Q1 ganz gut aus, war dann auch wettergeschädigt.
Monisha Kaltenborn: Er macht das sehr gut. Wir haben bei den Wintertests und den Young Driver Tests gesehen, dass er ein sehr talentierter und guter Fahrer ist. Ich bin beeindruckt wie schnell er sich doch an die Formel 1 und die Bedingungen gewöhnt hat.

Und Nico?
Monisha Kaltenborn: Er hat mehr Erfahrung. Es braucht natürlich seine Zeit bis Fahrer und Team reibungslose Abläufe haben - das ist ganz normal. Aber auch da meine ich, befinden wir uns auf einem guten Weg.

Alle reden über die Reifen. Ist das bei Sauber auch ein Dauerthema?
Monisha Kaltenborn: Es ist für uns ein Bereich, der maßgeblich ist. Die Situation ist für alle gleich. Es gilt einfach besser zu sein als die anderen und ein besseres Reifenmanagement zu haben.

Haben Sie sich Q3 angeschaut, was da noch abgegangen ist?
Monisha Kaltenborn: Ja. Es ist so viel offen, wenn man sich solche Qualifyings ansieht. Es ist schwierig von den Teams, die vorne sind, ein klares Bild zu bekommen. Manchmal sind die Abstände riesig und dann wieder ganz eng zusammen. Natürlich ist auch gepokert worden, wenn man sieht, dass bei solchen Bedingungen noch einmal die Reifen gewechselt werden. Es war sehr spannend und das ist unterm Strich das Wichtigste.

Werden die Zuseher morgen auch ein spannendes Rennen sehen?
Monisha Kaltenborn: Ich denke schon. Hier hat man in der Regel spannende Rennen. Ich hoffe nur, dass es keine größeren Pausen gibt. Von uns aus könnte es gern regnen, denn wir haben gesehen, dass die Zeiten auf Intermediates sehr gut waren. Ich würde mir nur nicht so viel Regen wünschen, dass man gar nicht mehr fahren kann.

Wer ist Ihr Favorit für das Rennen?
Monisha Kaltenborn: Sag ich nicht. Das ist viel zu offen. Natürlich zählt Vettel auf der Pole zu den Favoriten. Er ist ja auch ein sehr guter Fahrer. Aber es hängt nicht nur vom Auto ab. Wir werden sehen...