Beginnen wir in Melbourne - erstes Rennen, erster Sieg. Haben Sie daran geglaubt, dass das Team das schaffen kann?
Eric Boullier: Nach Kimis Start habe ich insgeheim gehofft, dass wir es auf das Podium schaffen, aber dann während des zweiten Stints - als wir sahen, dass die anderen Teams zum zweiten Mal stoppten und zeigten, dass sie auf einer Drei-Stopp-Strategien waren - dachte ich "Ja, wir können es schaffen." Wir hatten uns vor dem Rennen auf eine Zwei-Stopp-Strategie festgelegt, auch für Romain. Leider änderte sich seine Strategie, als er im Verkehr festhing, sonst hätten wir mit beiden Autos ein starkes Ergebnis erreichen können.

Wie zuversichtlich waren Sie bezüglich der Herangehensweise des Teams?
Eric Boullier: Man weiß nie, was die anderen Teams planen, aber wir wussten, dass zwei Stopps funktionieren können. Ich würde nicht sagen komfortabel, aber wir wussten, dass wir es schaffen können. Was wir erwarteten, war unsere Pace, ebenso unsere relative Pace im Rennen und die war sehr gut.

Welche Schritte hat Kimi über den Winter gemacht?
Eric Boullier: Er lächelt mehr! Kimi ist Kimi, er baut sich selbst auf. Er hatte im letzten Jahr eine starke Saison und beendete sie noch stärker, als er sie begann. Er startet diese Saison, wie er die letzte beendet hat, er wird also immer besser. Ich denke nicht, dass es irgendjemand auf dieser Welt gibt, der Kimi sagen kann, was er tun soll, daher werde ich nicht damit beginnen! Es stimmt, dass die Umgebung in Enstone anders ist und wir ermutigen jeden, kreativ und er selbst zu sein - und das scheint viel besser für jeden zu sein. Für Kimi tun wir das so gut wie möglich, indem wir Dinge, die er hasst, einschränken.

Denken Sie, dass der Sieg in Melbourne Lotus zu einem Titelanwärter macht?
Eric Boullier: Es war erst ein Rennen. Wir haben klar gesagt, dass wir in diesem Jahr eines der Topteams sein wollen und die Saison so zu beginnen, bedeutet, dass wir in der Lage sein sollten, unser Ziel zu erreichen, welches lautet in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft Dritter zu werden. Ich denke, Lotus ist nun wirklich ein Topteam. Wenn wir in der Position sind, um Siege mitzufahren, dann sind wir dort, wo wir hinwollen. Auf dem, was wir im ersten Rennen erreicht haben, können wir aufbauen, um eines Tages wieder Weltmeister zu werden.

Denken Sie, dass wir uns in einer Saison befinden, in der das schnellste Auto über eine Runde nicht zwingend den Rennsieg holt?
Eric Boullier: Wir haben es bereits im letzten Jahr gesehen. Wir haben die Führenden ein paar Mal abgefangen, weil wir auf einer anderen Strategie waren oder unsere Autos besser zu den Reifen waren. Wir haben sehr hart gearbeitet, um sicherzustellen, dass wir die Stärken des letztjährigen E20 beibehalten und es stimmt, dass die 2013er-Reifen mit ihrem etwas stärkeren Verschleiß uns in eine bessere Position gebracht haben. Aber Melbourne ist eine so spezielle Strecke, dass wir ein bisschen abwarten sollten, bis wir unser Potenzial besser kennen.

Erwarten Sie, dass die anderen Teams darauf reagieren?
Eric Boullier: Wir hatten kein normales Wochenende und ich bin mir sicher, dass nicht jeder die Chance hatte, das richtige Setup für seine Autos zu finden - vor allem für das Rennen. Warten wir also Malaysia ab, wenn wir ein normales Wochenende haben. Das wird der Test. Ich bin mir sicher, dass es ein bisschen härter für uns wird, aber wir werden eine weitere sehr starke Performance abliefern.

Wie lautet der Plan für Sepang?
Eric Boullier: Wir haben einige neue Entwicklungen, was gute Nachrichten sind, und die heißen Temperaturen sollten es uns ermöglichen, einen noch besseren Job zu machen.