Nach den ersten beiden schwierigen Tagen für das Team muss es dich doch zufriedenstellen, bei deinem Einsatz in dieser Woche die Runden aufgeholt zu haben, oder?
Romain Grosjean: Ich bin glücklich darüber, dass jedes Mal, als ich ins Auto gestiegen bin, die Dinge gut gelaufen sind. Aber das Wichtigste ist, dass das Team wichtige Kilometer zurückgelegt hat, was zu diesem Zeitpunkt der Saison entscheidend ist. Wir haben an meinem ersten Testtag eine volle Rennsimulation und noch etwas mehr komplett ohne Probleme abgespult, das ist sehr positiv. Wenn man unsere Performance während dieses Longruns mit der Performance der anderen vergleicht, sahen wir sehr wettbewerbsfähig aus. Es gibt also einige vielversprechende Anzeichen.

Wie geht es dir mit der neuen Reifengeneration? Sie scheint noch für ein paar Überraschungen gut zu sein...
Romain Grosjean: Wir haben festgestellt, dass die Reifen sowohl an der Hinterachse, als auch an der Vorderachse sehr stark abbauen und unter Graining leiden, während in der letzten Saison hauptsächlich die Hinterreifen Probleme bereiteten - und das auch nicht so stark. Im ersten Stint unserer Rennsimulation habe ich mit einem Ingenieur über den Boxenfunk gesprochen und ihm schon nach ein paar Runden gesagt, dass die Reifen ziemlich am Limit waren. Aber du musst natürlich 66 Runden fahren und deshalb deinen Fahrstil darauf anpassen und das Beste daraus machen.

Sie sind sicherlich nicht einfach zu beherrschen, aber die Bedingungen hier haben ihr Übriges dazu beigetragen; die Temperaturen und die Streckenbedingungen sind nicht wirklich repräsentativ wenn man an jene denkt, die uns während der Saison erwarten. Und das wirkt sich stark darauf aus, wie sich die Reifen verhalten. Sie sind ziemlich unterschiedlich zur Generation im letzten Jahr und ich glaube, dass sich jeder ein bisschen daran anpassen muss, um sie am Leben zu erhalten. Wir müssen noch ein bisschen daran arbeiten, die Reifen komplett zu verstehen, aber weil wir so viele Runden abspulen konnten, haben wir jetzt einen besseren Eindruck davon, was wir machen müssen, um sie besser zum Arbeiten zu kriegen.

Zur selben Zeit im letzten Jahr bist du nur eine Hand voll Runden gefahren bevor du wieder nach Hause reisen musstest; glaubst du, das Team ist jetzt zu dieser Phase der Saison besser vorbereitet?
Romain Grosjean: Ich glaube, es hat uns letztes Jahr nicht so viel gekostete, dass wir den zweiten Test verpasst haben. Wir sind nach Melbourne gefahren und haben das Auto auf Startplatz drei gestellt, also kann es nicht so schlimm für uns gewesen sein. Natürlich ist es umso besser, je mehr Kilometer du mit dem Auto vor der Saison fahren kannst und wir haben diese Woche eine Menge gelernt; über die Dinge, die gut funktionieren, über Dinge, bei denen wir uns noch verbessern müssen, wie man die Reifen behandeln muss und so weiter. Ich bin glücklich über den Fortschritt, den wir bisher gemacht haben und wir haben noch immer eine Woche, um die Dinge weiter zu verbessern.

Heute war es ein bisschen wie in der Waschstraße... Wie gut hat sich der E21 aus dem Cockpit aus in den nassen Bedingungen angefühlt?
Romain Grosjean: Ich habe heute viel Zeit im Auto verbracht, aber dieses Mal war es in der Garage und nicht auf der Strecke. Es war sicherlich kalt und rutschig draußen auf der Strecke und die Bedingungen waren schlechter, als wir sie während der Saison erwarten. Dadurch hatten wir zumindest einen guten Test für die Regen- und Intermediate-Reifen. Ich bin froh darüber, dass wir keine Probleme hatten und die Balance des Autos war unter diesen Bedingungen gut. Ich freue mich darauf, noch mehr Zeit im Auto zu verbringen und die neuesten Ausbaustufen zu sehen. Ich bin sehr zufrieden mit allem, was ich bisher so gesehen habe.