Finden die Wintertests der Formel 1 ab 2014 im Mittleren Osten statt? Ginge es nach Reifenhersteller Pirelli, dann ja. Nach Ansicht von Motorsportchef Paul Hembery erfüllt die Strecke in Jerez, auf der in der vergangenen Woche die ersten Testfahrten des Jahres abgehalten wurden, nicht mehr die notwendigen Standards. "Die Strecke ist keine gute Referenz mehr", sagte er der brasilianischen Zeitung Estado de S. Paulo. "Vor allem wegen dem Zustand des Asphalts."

Damit spielte er auf den hohen Abrieb auf dem Circuito de Jerez an, während der vier Testtage in Andalusien beklagten sich nahezu alle Fahrer über starkes Graining und extrem hohen Reifenverschleiß. Da sich die Bedingungen in den vergangenen Jahren offenbar zunehmend verschlechtert haben, wünscht sich Hembery, dass die Tests künftig auf einer anderen Strecke ausgetragen werden. "Ich hoffe, im nächsten Jahr gehen wir nach Bahrain oder Abu Dhabi."

Abgesehen von den schwierigen Umständen zeigte sich der Brite mit der Feuertaufe für die neuen Pirelli-Pneus zufrieden. "Fahrer und Mechaniker haben uns positives Feedback gegeben", erzählte er. "Es hat den Anschein, als hätten wir unser Ziel, schnellere Reifen, die zügiger optimalen Grip entwickeln und ein längeres Arbeitsfenster haben, erreicht."

Auf diesem Weg will Pirelli für noch ausgeglichenere Rennen sorgen. "Unsere Zielsetzung war es, für möglichst viel mechanischen Grip zu sorgen und damit die Wichtigkeit der Aerodynamik zu reduzieren", erklärte Hembery. "Dadurch werden die Performance-Unterschiede zwischen den mittleren und den großen Teams geringer."