Paul di Resta kam als Meister der DTM in die Formel 1 und erwartete sich Großes. Bei Force India sollte der Grundstein für eine erfolgreiche Karriere in der Königsklasse gelegt werden, bevor er mit einem Top-Team um die Weltmeisterschaft kämpft. Teil eins erfüllt, Teil zwei schien 2012 zum Greifen nahe. Mit neun Punkteankünften und dem vierten Rang in Abu Dhabi warf der Schotte immer wieder neue Gewürze in den Kochtopf der Gerüchteküche. Ein Wechsel zu McLaren, vielleicht ein Vertrag bei Mercedes oder sogar der Ersatzmann von Felipe Massa bei Ferrari.

Einige Monate später sieht er beim Blick aus seinem Cockpit nicht silber, silber-grau oder rot, stattdessen lacht ihn das altbekannte orange-grün-weiß seines Force India an. Alle vielversprechenden Gerüchte waren am Ende nur heiße Luft und di Resta bleibt nur der Gedanke an das Hätte-Wäre-Wenn. "Natürlich war es schmeichelhaft, mit diesen Sitzen in Verbindung gebracht zu werden", so der Schotte, der nicht leugnete, dass er nach den Bekanntgaben der anderen Fahrernamen eine gewisse Enttäuschung verspürte.

Aufgeben kommt für den 26-Jährigen aber nicht infrage - im Gegenteil. "Das feuert mich umso mehr an, da rauszugehen und nächste Saison abzuliefern", so di Resta gegenüber der Zeitung Scotsman. "Natürlich möchte man in einem Auto sitzen, das regelmäßig um Rennsiege und letztlich die Weltmeisterschaft kämpfen kann." Nun bleibt ihm aber nichts anderes übrig, als sich 2013 nochmals im Force India zu beweisen und vielleicht auf diesem Wege für höhere Aufgaben zu empfehlen.

100 Prozent für Force India

Was er im Zweifelsfalle unternehmen würde, ist aber immer noch Zukunftsmusik, um die er sich kümmern will, sollte es eines Tages soweit sein. "Im Moment werde ich dafür bezahlt, einen Force India zu fahren und wenn ich zum Saisonstart im März in Australien in der Startaufstellung stehe, werde ich 100 Prozent geben", zeigte sich di Resta ungemindert motiviert.

Force India präsentiert den neuen Boliden am 1. Februar 2013, Foto: Force India
Force India präsentiert den neuen Boliden am 1. Februar 2013, Foto: Force India

Sein Teamkollege Nico Hülkenberg wird ab der kommenden Saison für Sauber ins Lenkrad greifen und erhofft sich dadurch endlich seinen ersten Podestplatz in der Formel 1. Di Resta ist allerdings fest davon überzeugt, dass der Sprung in Sachen Leistung zwischen seinem und dem Team aus Hinwil nicht allzu groß ausfällt. Der mögliche Sieg Hülkenbergs mit Force India in Brasilien gibt dem Schotten Recht, der seine Ziele dennoch etwas geringer steckt. "Ich will sicherlich auf das Podest fahren und möchte das dann wiederholen", beschrieb der 26-Jährige seine Ziele für 2013.

Ein derartiges Podest möchte di Resta aber nicht aus dem Pech der anderen oder einem chaotischen Rennen erlangen, sondern durch die Kombination aus seiner und der Leistung des Boliden. "Für mich sollte es ein wohlverdientes Top-3-Ergebnis sein, eines, auf dem wir aufbauen können", äußerte sich der Schotte, der aber überzeugt ist, dass dieser Wunsch kein Luftschloss, sondern absolut machbar ist. "Aber um es zu schaffen, brauchen wir ein Auto, das in der Lage ist, durchweg schnelle und kontinuierliche Pace zu liefern - und das nicht nur für ein Rennwochenende, sondern über die gesamte Saison."