Anstatt sich zu freuen, dass die harte Arbeit der Saison nun zumindest kurz ein Ende hat und alle Urlaub machen können, zog sich die Titelentscheidung in der Formel 1 noch weit über das Finale hinaus. Sebastian Vettel und das leidige Thema der gelben Flaggen beschäftigte die Weltöffentlichkeit. Während viele Ferrari dafür verurteilten, dass sie die Sache nicht auf sich beruhen ließen, hat Marc Gene, der Testfahrer der Scuderia, eine andere Meinung. "Ferrari hat die FIA um eine Klarstellung gebeten. Das ist ganz normal", verteidigte er die Entscheidung. Schließlich seien die öffentlich zu sehenden Bilder nicht eindeutig gewesen.

Ungeachtet seiner Zugehörigkeit nach Maranello fand der Spanier lobende Worte für den dreifachen Weltmeister Vettel. "Die Einfachheit, mit der Vettel seine Titel gewonnen hat, ist unglaublich", so Gene gegenüber der spanischen Sportzeitung Marca. Das bedeutet aber nicht, dass er ihn auch als besten Fahrer einstuft. Das ist und bleibt in seinen Augen sein Landsmann Fernando Alonso. "Er hat 13 von 20 möglichen Podiumsplätzen erreicht, obwohl der Ferrari eigentlich nicht dafür geschaffen war", unterstrich Gene.

Am Ende gab es lange Gesichter bei Ferrari, denn der Titel ging wie bereits 2010 ganz knapp an ihnen vorbei in die Hände von Red Bull. Dennoch sprach Gene von einem fantastischen Jahr, das er als eines der besten in der Geschichte der Formel 1 bezeichnete. "Wir waren das beste Team, mit den besten Boxenstopps und der besten Strategie, aber dem Auto hat es an Geschwindigkeit gefehlt", erkannte er den wunden Punkt, der zum Titel fehlte. Sollte, wie bereits Luca di Montezemolo forderte, der Ferrari 2013 ab dem ersten Rennen ein siegfähiges Auto sein, bestehe laut Gene kein Zweifel mehr, dass Alonso sein Können unter Beweis stellen kann. "Wenn es uns gelingt, den Speed zu verbessern, werden wir keinen vierten Titel von Vettel sehen."