Wenn wir auf Austin zurückschauen, was denkst du über das Rennen?
Kimi Räikkönen: Es war OK, aber nicht sehr einfach für uns. Ich hatte einen schlechten Start und hatte in der zweiten Kurve dann Kontakt mit einem Force India, was mich ein paar Plätze kostete. Danach war das Auto in Ordnung und ich konnte ein paar Leute überholen. Der schwierige Teil des Rennens war, als es wolkig wurde. Es wurde zu kühl und die Reifen funktionierten bei mir nicht mehr. Später kam die Sonne zurück und sie liefen wieder, es hing also alles von den Reifen ab und das machte den Unterschied aus. Die Strecke bot gutes Racing und es gab einige Überholpunkte; für uns bestand das Problem nur darin, Temperatur in den Reifen zu halten.

Du hattest einen recht aufregenden Kampf mit Jenson Button:
Kimi Räikkönen: Ja, der war gut und ich mag diese Art von Racing. Leider holte mich Jenson ein, als es wolkig war und die Reifen nicht so gut funktionierten. Ansonsten hätte ich einen besseren Kampf geliefert und er wäre vielleicht nicht vorbeigekommen, obwohl er auf viel frischeren Reifen war. So läuft es eben manchmal. Wir hatten das ganze Wochenende Probleme mit den Reifen; wir fuhren zu Beginn des Rennens mit den weichen Reifen gute Zeiten, in der Mitte des Rennens ging uns die Temperatur aber aus den harten Reifen und am Ende kam sie dann wieder zurück.

Wie sind deine Erinnerungen an Interlagos?
Kimi Räikkönen: Da gibt es keinen Zweifel: der tollste Tag meiner Karriere kam in Interlagos, als ich 2007 die Weltmeisterschaft gewann. Das bedeutet, ich habe sehr schöne Erinnerungen an diesen Ort. Insgesamt ist es dort recht gut für mich gelaufen, seit 2003 kam ich jedes Mal ins Ziel und war fünf Mal auf dem Podest. 2003 gaben sie mir eigentlich die Trophäe für den Sieger, danach stellte sich aber heraus, ich war nur Zweiter geworden. Ich habe an dieser Strecke einige der besten Momente meiner Karriere erlebt und das kann mir niemand wegnehmen. Deswegen ist das einer der Orte, auf den ich mich am meisten freue, wenn ich wieder hinkomme.

Kimi Räikkönen erlebte in Sao Paulo den schönsten Moment seiner Karriere, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen erlebte in Sao Paulo den schönsten Moment seiner Karriere, Foto: Sutton

Was ist die größte Herausforderung an dieser Strecke?
Kimi Räikkönen: Damit man in Sao Paulo gut abschneiden kann, braucht man ein solides Wochenende ohne Probleme. Natürlich ist es sehr wichtig, sich in der ersten Reihe zu qualifizieren, man muss aber auch ein gutes Gesamtpaket haben. Der Motor ist von Bedeutung, um den Hügel hinauf zu kommen. Ich denke, der Schlüsselfaktor ist wieder Abtrieb, das Auto muss beim Bremsen aber auch stabil sein. Es ist sehr wichtig, dass man die letzte Kurve richtig erwischt, da es auf die steile Hauptgerade geht.

Wie würdest du die Strecke bewerten?
Kimi Räikkönen: Ich mag diese Kurse im alten Stil. Interlagos ist nicht auf dem gleichen Level wie Spa oder Suzuka, aber es ist eine Herausforderung und wir fahren gegen den Uhrzeigersinn, was eine Abweichung von der Norm ist. Die Atmosphäre im Publikum ist immer sehr gut und man weiß nie, was das Rennen bringt, da sich das Wetter schnell und oft ändert.

Freut es dich, das letzte Rennen deiner Comeback-Saison ohne einen einzigen Ausfall zu erreichen?
Kimi Räikkönen: Ich mag den Rennsport, also ist es gut, so viel wie möglich auf der Strecke zu sein; niemand beendet ein Rennen gerne vorzeitig. Unsere Statistik zeigt, das Team kann ein zuverlässiges Auto bauen und ich weiß, wie man damit umgeht. Das letzte Rennen der Saison bedeutet, es ist für längere Zeit die letzte Chance, um dieses Gefühl zu genießen. Das liebt ein Fahrer; den Helm aufsetzen und Rennen fahren. Jedes Mal, wenn ich ins Auto steige, will ich um den Sieg kämpfen und das hat sich nicht geändert; ich will mit dem Team in Brasilien ein gutes Ergebnis feiern. Das würde mir für den Winter und die nächste Saison das beste Gefühl bringen.