Erzähl uns etwas über Interlagos, gefällt dir die Strecke?
Romain Grosjean: Es ist eine fantastische Strecke. Sie ist sehr, sehr schön und liegt meinem Fahrstil, daher freue ich mich wirklich auf sie. Der E20 sollte dort auch sehr gut sein und die Bedingungen der Strecke sollten ihm entgegenkommen. Hoffen wir es zumindest.

Gibt es einen bestimmten Streckenteil, der dir am besten gefällt?
Romain Grosjean: Alles! Der Kurs ist mit seinen Auf- und Ab-Passagen sehr interessant. Müsste ich eine Lieblingsstelle in Interlagos wählen, würde ich die ersten und letzten Kurven nehmen. Sie sind schnell und als Pilot genieße ich sie. Es ist eine Old-Style-Strecke, weshalb es sehr schwierig ist, ein einzelnes Element herauszupicken. Ich würde sagen, alle sind ziemlich gut.

Das Wetter und die Seehöhe spielen in Brasilien immer eine Rolle. Wie wirst du das Wochenende angehen?
Romain Grosjean: Um ehrlich zu sein, sind das Wetter und die Seehöhe etwas, das wir nicht ändern können, daher müssen wir damit einfach umgehen. Wir werden unsere Strategie gut planen und wollen in der Position sein, um die richtigen Reifen zur richtigen Zeit zu fahren. Die gute Nachricht ist, dass Brasilien näher zu unserer normalen Zeitzone liegt, weshalb der Jetlag nicht so groß sein wird, wenn wir wieder nach Hause reisen.

Du hattest in den USA ein ziemlich aufregendes Rennen und hast Kimi und Michael Schumacher gleichzeitig überholt.
Romain Grosjean: Ja, und bei acht WM-Titeln fühlte sich das auch ziemlich gut an. Kimi fuhr in Kurve elf eine Attacke auf Michael, erwischte aber den Ausgang schlecht, während mir das gut gelang. Michael drängte Kimi auf die rechte Seite, weshalb ich auf der sich öffnenden linken Seite vorbeigehen konnte. Es war nicht das schwierigste Überholmanöver des Jahres, aber ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und mir wurde gesagt, dass es im TV ziemlich gut aussah. Auch das Rennen selbst war gut, der Wagen zeigte eine starke Pace, auch wenn es eine gewisse Frustration gab, als ich hinter einem Force India festhing und mich in der siebten Runde drehte.

Ein Getriebewechsel hat dich in der Startaufstellung um fünf Plätze zurückgeworfen - wie frustrierend war das?
Romain Grosjean: Eigenartigerweise war ich nicht so frustriert. Wir arbeiteten gut und es gelang uns wieder aufzuholen. Es war wie es war, wir fokussierten uns nur auf das Qualifying und darauf, wieder jenen Level zu erreichen, auf dem wir früher in der Saison waren... und es hat funktioniert.

Denkst du, dass die Dinge anders gelaufen wären, wenn du dich nicht gedreht hättest?
Romain Grosjean: Es war nicht exakt das, was wir wollten. Nach dem Dreher war es hart, sich durch das Feld zurück zu kämpfen, aber ich wusste, dass es möglich war. Wir mussten eine gute Pace gehen, aber auch auf alles am Auto achten, inklusive der Reifen. Es hat funktioniert und ich denke, dass wir in Austin weitere gute Verbesserungen erreicht haben. Hoffentlich können wir unsere Qualifying-Pace nach Brasilien mitnehmen.

Es schien nicht so, als wärst du wie jemand gefahren, der über jeden möglichen Zwischenfall besorgt ist...
Romain Grosjean: Ich habe gelernt, dass man überkompensieren kann, wenn man versucht, alle potenziellen Zwischenfälle zu vermeiden. Wir sind auf der Strecke alle Rennfahrer. Ich möchte nicht den Ruf eines Weicheis haben und bin sicherlich keine offene Türe auf der Strecke, ich kämpfe um jede Position. Ich habe ein Memo hinterlassen: Ich werde die Türe nicht offen lassen und möchte Rennfahren.