Titelentscheidung vertagt. Sebastian Vettel beendete den Großen Preis der USA auf dem zweiten Platz hinter Lewis Hamilton. Da es auch WM-Rivale Fernando Alonso auf das Podium schaffte, reist Vettel mit 13 Punkten Vorsprung zum Finale der Formel 1 nach Brasilien. Der Red-Bull-Star führte in Austin bis zur 42. Runde, dann musste er sich Hamilton geschlagen geben, der dem RB8-Boliden rundenlang im Heck hing. Vettel begann in den Schlussrunden eine eigene Aufholjagd, doch es reichte nicht mehr und so überquerte er die Ziellinie mit 0,6 Sekunden Rückstand.

Damit fällt die WM-Entscheidung erst in Interlagos. Platz vier reicht Vettel aus, um seinen dritten Titel in Folge einzufahren. Hätte er in Austin gewonnen, hätte P7 dank der möglichen 20 Punkte Vorsprung genügt. Ein wenig trauerte der 25-Jährige dem verpassten Triumph nach, schließlich wäre es sein 27. Sieg im 100. Rennen geworden. "Es bleibt ein Beigeschmack, vielleicht wurde es Lewis ein bisschen leicht gemacht mit all den Überrundeten auf der Strecke. Er konnte recht entspannt mit dem Arm herausgelehnt an mir vorbei", so Vettel. Hamilton kam bei einigen Überrundungen wesentlich schneller an den Hinterbänklern vorbei als Vettel.

Der Heppenheimer regte sich schon während des Rennens über Narain Karthikeyan auf, von dem er sich aufgehalten fühlte. So gelangte Hamilton ins DRS-Fenster und konnte auf der Gegengeraden die Führung übernehmen. "Fakt ist, dass wir nicht gewonnen haben", meinte Vettel. "Fakt ist aber auch, dass Karthikeyan einen Großteil dazu beigetragen hat." Es war nicht das erste Mal, dass er über den HRT-Piloten meckerte, auch in Malaysia waren die beiden Kontrahenten aneinander geraten. Einen Schreckmoment in Austin hatte es bereits in der 17. Runde gegeben, als Mark Webber wegen eines Problems mit der Lichtmaschine ausfiel.

Schnell wurde die Sorge groß, ob auch Vettel Probleme mit seinem Auto bekommen würde. Red Bull musste in Texas wieder auf die 2012er Version der Lichtmaschine zurückgreifen, mit der das Teams schön häufiger Probleme hatte. Die Vorjahresversion war nicht mehr vorhanden. Doch Vettels RB8 lief bis Rennende wie am Schnürchen. Er wusste nicht einmal, dass aus welchem Grund sein Teamkollege ausgefallen war. "Es bringt nichts, wenn man mir das sagt", so Vettel. "Das habe ich erst im Nachhinein erfahren. Ich bin aber sicher, dass wir das bis Brasilien in den Griff bekommen."

Überhaupt sieht sich Vettel für das große Finale in Südamerika in nur einer Woche gut aufgestellt. "Das Auto funktioniert, darauf können wir bauen", war der Heppenheimer zuversichtlich. "Die Strecke passt zu uns, da waren wir in den letzten Jahren immer gut." In den vergangenen drei Jahren siegte Vettel einmal, Webber dort zweimal. "In Sachen Weltmeisterschaft sieht es für uns jetzt besser aus", sagte Vettel angesichts des um drei Zähler angewachsenen Vorsprungs. "Aber es kann alles passieren. Wir sind lange genug dabei um zu wissen, wie schnell sich die Dinge ändern können."