Lange Gesichter in der Red Bull-Box nach der Entscheidung der FIA. Statt von Platz drei - vier Positionen vor WM-Konkurrent Fernando Alonso - wird Sebastian Vettel aus der Box starten. "Das alles ist ärgerlich", machte Christian Horner seinem Frust Luft. Nach dem finalen Qualifying-Run von Vettel hatte Renault Red Bull aufgefordert das Auto des Deutschen sofort zu stoppen. Grund war ein Problem mit dem Benzinsystem.

"Renault meinte, dass sie das System sofort abstellen wollen, weil es in der Kraftstoffzelle ein Problem gab. Wir taten es und die FIA akzeptierte auch, dass es dieses Problem gab", erzählte Horner. Erst als die FIA das Auto beim Post-Race-Check inspizierte, fiel die zu geringe Spritmenge auf. Folge dessen wurde Vettel disqualifiziert. Horner sieht die Strafe als hart, aber fair an. "Die Regeln besagen, dass ein Liter Benzin für eine Probe vorhanden sein muss, ohne dass Verkleidungsteile entfernt werden müssen", erklärte der Brite.

Red Bull und Renault glauben, dass noch Benzin in der Zelle ist. "Man kann die Zelle aber nicht auseinandernehmen, um die Probe zu nehmen", betonte Horner. Um der Sache auf den Grund zu gehen, nahm Red Bull das Auto aus dem Parc Ferme heraus. "Wir müssen in die Kraftstoffzelle, um zu verstehen, was passiert ist. Wir arbeiten mit Renault daran, das Problem zu finden. Morgen sollten wir mehr wissen", erklärte Horner. Beeindruckt zeigte sich Horner von Vettels Gelassenheit nach der Verkündung.

"Er war unglaublich ruhig. Er betonte, dass aus negativem etwas Positives folgt. Sebastian wird morgen voll angreifen. Es gibt keinen Grund, warum er morgen nicht noch was retten kann", so der Red Bull-Teamchef. Auch Vettel betonte, dass im Rennen immer noch alles möglich sei und bezog sich auf einen Satz von Ski-Springer Matti Nykänen. "Er war einer der besten aller Zeiten und sagte einmal: 'Jede Chance ist eine Möglichkeit' - und morgen gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten."