Wie bei jedem der vorhergegangenen 15 Rennwochenende sind auch in Korea die Reifen ein großes Thema. Der Korea International Circuit stellt diesmal durch seine drei unterschiedlichen Sektoren und die besondere Asphalt-Beschaffenheit eine Herausforderung für die Teams dar, den Reifen in das richtige Arbeitsfenster zu bekommen und gleichzeitig den Verschleiß im Rahmen zu halten. "Das hier ist ein recht außergewöhnlicher Kurs", machte auch Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery klar. "Er sieht wie eine permanente, normale Rennstrecke aus, aber die Oberfläche selbst ist wie bei einem Straßenkurs."

Nochmals verteidigte Hembery auch die Entscheidung, wie bereits 2011 mit der weichen und der superweichen Mischung nach Yeongam zu reisen. "Letztes Jahr unterstellten uns die Leute, dass diese Entscheidung recht verrückt war und dass wir fünf oder sechs Boxenstopps haben würden - und wir sahen, dass es zwei waren", erinnerte der Motorsportdirektor. Im gesamten Rennen wurden vor einem Jahr 50 Stopps gezählt und Hembery rechnet diesmal mit einer ähnlichen Zahl - wenn nicht sogar mit weniger. "Das wird bei dieser Veranstaltung kopiert werden, mit der Möglichkeit, dass einige Leute sich eine Einstopp-Strategie ansehen."

Lewis Hamilton hingegen hatte sich am Freitag noch beschwert, kaum einen Unterschied zwischen den beiden Mischungen zu erkennen und verstand die Welt nicht mehr. Hembery bestätigte nun die Vermutung des Briten, indem er erklärte, dass die Unterschiede sich je nach Auto nur zwischen zwei und sechs Zehnteln bewegen würden. Aus diesem Grund rechnet der Brite auch damit, dass einige der hinteren Top-10-Piloten ihre superweichen Reifen während des Qualifyings in den Verpackungen lassen. "Es ist so eng, dass man in der Lage sein könnte, den Großteil des Rennens auf den weichen Reifen zu fahren", so Hembery, der den Hinterreifen sogar eine komplette Renndistanz zutraute. Erst gegen Ende der 55 könnte dann der Pflichtwechsel auf die superweiche Mischung stattfinden, die dann eine deutlich bessere Strecke vorfinden.