Die WM ist im Moment spannender, als viele das zur Mitte der Saison noch erwartet hätten. Fernando Alonso lag mit großem Vorsprung an der Spitze und holte sich bereits den Titel des "Europameisters". Seit die zweite Saisonhälfte begann, geht es mit dem Spanier und seinem Vorsprung in der Tabelle aber stetig abwärts und Vettel machte 38 Punkte auf den Doppelweltmeister gut.

Zwar waren die größten Punkteverluste in Kollisionen des Spaniers begründet, doch speziell in Suzuka wurde deutlich, dass der F2012 im Moment nicht auf einem Level mit Vettels Boliden ist. Das bereitet auch Ferrari-Teamchef Luca di Montezemolo gehörig Sorgen. "Wir können im Moment nicht Sebastians Pace gehen", zeigte sich der Italiener in der Bild besorgt. "Ich erwarte nun enorme Anstrengungen von unseren Ingenieuren."

Gleichzeitig wirft der Ferrari-Präsident noch nicht die Flinte ins Korn und erklärte, großes Vertrauen in seine beiden Piloten zu haben. "Wenn Alonso in Spa und Suzuka nicht abgeschossen worden wäre, hätten wir noch einen großen Sicherheitsabstand", bezog sich Montezemolo auf die lediglich vier verbliebenen Zähler Vorsprung.

Der Italiener verriet zudem, dass es nach dem Japan-Wochenende ein langes Telefongespräch mit Alonso gegeben hatte, der sich nach der fehlenden Weiterentwicklung seines F2012 über die letzten Rennen frustriert gezeigt hatte - vor allem, da die Medien die Scuderia ständig im Fokus hätten. "Wenn wir einmal einen Flügel testen und ihn dann nicht nutzten, wird das eine News", sagte der 32-Jährige etwas genervt.

Von all diesen Nebengeräuschen will sich der Spanier nun aber nicht beeinträchtigen lassen und seine volle Aufmerksamkeit WM-Titel Nummer drei widmen. Dabei betonte er nochmals, dass dieser im Falle des Falles absolut verdient sei. "Wir haben nichts geschenkt bekommen, tatsächlich beraubten uns Spa und Suzuka um Plätze, die locker in unserer Reichweite gewesen wären", erinnerte der Spanier an seine beiden Ausfälle 2012 und legte nochmals nach. "Es ist nicht in einer Art göttlichem Wunder begründet, dass wir in dieser Position sind, es liegt an der harten Arbeit von uns allen, vom ersten bis zum letzten Moment."