"Die ländliche Umgebung mag nicht jedermanns Sache sein, aber der Korea International Circuit ist bei den Fahrern beliebt", formulierte es Williams in seiner Pressemitteilung. Während das Umland wenig Abwechslung bietet, kann man das von der Rennstrecke nicht behaupten. "Die Strecke ist anspruchsvoll und der letzte Abschnitt sehr eng. Im Prinzip besteht die Strecke aus zwei Teilen: einer permanenten Rennstrecke sowie dem Ende, das mehr an einen Straßenkurs erinnert, auch wenn wir nicht in der Stadt sind", erläuterte Sebastian Vettel, der mit 1:39.605 Minuten den Rundenrekord auf dem Korea International Circuit hält.

"Die Streckenführung in Yeongam ist recht anspruchsvoll. Es gibt ein paar Hochgeschwindigkeitskurven und insgesamt sehr unterschiedliche Kurven. Deshalb ist es nicht einfach, einen Rhythmus zu finden, aber genau das ist entscheidend für eine gute Rundenzeit", merkte Sauber-Pilot Sergio Perez an. "Der Kurs in Yeongam ist eine moderne Rennstrecke, die von allem etwas bietet", bestätigt Giampaolo Dall'Ara, leitender Ingenieur an der Rennstrecke im Sauber-Team. "Der erste Sektor hat drei Geraden, die von zwei scharfen Kurven unterbrochen werden, und am Ende noch eine langsame Passage mit engen Kurven. Der zweite Sektor wird von mittelschnellen und schnellen Kurven dominiert, der dritte und letzte Sektor hingegen besteht aus eng gewundenen Kurven."

Der Korea International Circuit wird gegen den Uhrzeigersinn befahren., Foto: Sutton
Der Korea International Circuit wird gegen den Uhrzeigersinn befahren., Foto: Sutton

Die längste Gerade in Yeongam ist dabei nicht die Start-Ziel-Gerade, sondern liegt zwischen den Kurven zwei und drei. Auf den über 1.100 Metern geben die Piloten etwa 15 Sekunden lang Vollgas. Insgesamt werden über 80 Prozent des ersten Sektors mit voll durchgetretenem Gaspedal gefahren. Dabei erreichen die Piloten Top-Speed-Werte von über 300 km/h, die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei etwa 205 km/h. Eine besondere Herausforderung für Mensch und Maschine liegt darin, dass die 308,630 Kilometer Renndistanz gegen den Uhrzeigersinn gefahren werden. Bei den Fahrern werden die Nackenmuskeln anders beansprucht, an den Boliden werden vor allem die Reifen anders belastet, wobei die Hauptlast auf dem rechten Vorderreifen liegt.

Das Grip-Niveau variiert je nach Streckenabschnitt stark, da beispielweise entlang des Hafens auf normalen Straßen gefahren wird. Insgesamt ist das Grip-Level auf dem 5,615 Kilometer langen Kurs im Südosten Koreas ein zentrales Thema. "Es ist jedes Jahr ein etwas eigenartiges Rennwochenende, weil die Strecke abgesehen von der Formel 1 nicht oft genutzt wird. Das macht es am Freitag schwierig, weil die Strecke immer ziemlich schmutzig ist und es eine Weile dauert, bis ein gewisses Griplevel erreicht ist", erläuterte Timo Glock. "Da der Kurs über das Jahr nicht ausgiebig genutzt wird, erwarten wir im Verlauf des Wochenendes einen recht starken Grad der Streckenentwicklung, also ist vor allem zu Beginn des Wochenendes das Setup der Boliden entscheidend, um Graining zu verhindern", meinte auch Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery.