Bei Ferrari lief es in den letzten Rennen nicht mehr nach Wunsch. Nicht nur, dass Fernando Alonso seinen komfortablen Vorsprung in der Weltmeisterschaft nahezu gänzlich einbüßte, auch technisch befindet sich die Mannschaft aus Maranello offenbar nicht mehr auf der Höhe. Zuletzt wurde publik, dass Ferraris Windkanal andere Daten liefert, als auf der Strecke erhoben werden, was für eine erfolgreiche Entwicklung alles andere als förderlich ist.

Technikdirektor Pat Fry sieht Ferrari momentan knapp hinter McLaren und betonte, dass Red Bull derzeit über einen stattlichen Vorsprung verfügt. "Unsere Renn-Pace in Japan war ein bisschen besser als im Qualifying. Wir sind momentan näher an McLaren dran, aber es gibt noch immer einen Abstand zu Red Bull, weswegen wir weiter an der Entwicklung des Wagens arbeiten müssen", erklärte Fry.

In Singapur brachte Ferraris neuer Heckflügel nicht den erwarteten Effekt, doch Fry betonte, dass man die Probleme analysiert und in Japan behoben habe. "Wenn man eine konstante Entwicklung der Performance anstrebt, muss man einige Risiken eingehen", stellte er klar. "In Korea werden wir vier kleine Updates am Wagen haben und in den nächsten Rennen weitere signifikantere Änderungen vornehmen", verriet Fry. Es gelte die Ruhe zu bewahren und sicherzustellen, dass alle Maßnahmen Erfolg haben. "Wir werden nicht aufgeben und bis Brasilien alles versuchen", verdeutlichte er die Ambitionen seines Teams.

Weiche Reifen als Vorteil?

Für das Rennwochenende in Südkorea macht Fry Mut, dass Pirelli mit den beiden weichsten Reifenmischungen aufwartet, was Ferrari bei der Balance in die Karten spielen sollte. "Wir können davon ausgehen, ein weiteres gutes Rennen zu haben, auch wenn unsere Konkurrenzfähigkeit davon abhängen wird, wie jedes Team sein Auto weiterentwickelt hat", meinte er.

Fry strich hervor, dass es in dieser Saison nahezu unmöglich sei, im Vorfeld eines Rennwochenendes einen Favoriten auszumachen. "Man muss bedenken, dass manche Strecken bestimmten Autos besser liegen als anderen", sagte er. "In dieser Saison gibt es kein wirkliches Muster, um vorherzusagen, wer wo schnell sein wird. McLaren hat jüngst drei starke Rennen in Serie zusammenbekommen, aber in Suzuka waren wir wieder ein Konkurrent für sie", ließ er die letzten Rennen Revue passieren.