Du konntest in Singapur nach deinem zwölften Platz ordentlich feiern. Denkst du, dass der Aufwärtstrend hier weitergeht?
Timo Glock: Ich habe nicht gefeiert, sondern bin direkt zum Flughafen gefahren und heimgeflogen. Hätte ich vor dem Rennen gewusst, dass wir so eine gute Platzierung erreichen, hätte ich vielleicht meinen Flug umgebucht und wäre mit meinen Mechanikern feiern gegangen. Aber die hatten auch noch einen harten Job vor sich und mussten die Autos für Singapur vorbereiten. Ich glaube, sie haben die Zeit aber schon ein bisschen genossen und es hat dem ganzen Team gut getan. Wir haben hier einen neuen Unterboden und müssen sehen, ob er uns einen kleinen Schritt nach vorne bringt. Ich denke aber, dass KERS auf dieser Strecke ein sehr großer Faktor ist und Caterham in dieser Hinsicht ein Stück vorne sein wird. Aber man weiß nie, vielleicht liegt uns die Strecke deutlich besser und wir sind näher dran.

Hast du bei der Anreise schon Bekanntschaft mit den verrückten japanischen Fans gemacht?
Timo Glock: Nein, sie waren eigentlich ziemlich entspannt. Da gab es bisher noch nichts, nur das Fahrradfahren heute Morgen auf der Strecke war etwas schwieriger.

Bist du mit dem Fahrrad gefahren, als die Strecke für die Fans geöffnet war?
Timo Glock: Ich bin mit Michael Schumacher gefahren, was die Sache noch schwieriger gemacht hat, da er hier extrem viele Fans hat. Es war daher etwas schwieriger, aber trotzdem schön.

Warst du von der Nachricht überrascht, dass Lewis Hamilton Michael Schumacher bei Mercedes ersetzen wird?
Timo Glock: Ich war ein bisschen überrascht, das ist man immer, wenn so etwas bekanntgegeben wird. Alle wussten, dass die Hauptpersonen miteinander sprechen, aber ich würde nicht sagen, dass Michael am Abstellgleis ist. Es ist sicherlich schade, weil ich Michael noch gerne ein, zwei weitere Jahre im silbernen Auto gesehen hätte, damit er von der gesamten Aufbauarbeit, die er geleistet hat, auch die Früchte ernten kann. Ich weiß, dass es länger dauert, bis man aus einem gewissen Tief wieder herauskommt und ein konkurrenzfähiges Auto hat. Ich habe ihm schon vor ein paar Rennen gesagt, dass er weiterfahren soll, da ich sonst meinen härtesten Schachgegner im Fahrerlager verlieren würde. Michael ist ein sehr guter Schachspieler und wir haben uns schon die eine oder andere Stunde um die Ohren geschlagen.

Du hättest dir gewünscht, dass Michael weiterfährt, nun hat er jedoch seinen endgültigen Rücktritt erklärt. Bist du darüber traurig?
Timo Glock: Es ist schon sehr schade. Ich hätte mir gewünscht, dass er noch ein paar Jahre weiterfährt, aber es ist seine Entscheidung. Er hat sie sich lange und reiflich überlegt und für sich sicherlich die absolut richtige Entscheidung getroffen. Man muss ihm dazu auch gratulieren, denn es ist immer schwierig, eine solche Entscheidung zu treffen, aber ich kenne ihn ein bisschen und weiß, dass er sich die Sache gründlich überlegt hat.