Der achte Platz in Italien brachte ein paar wichtige Punkte ein. Überwog am Ende trotzdem der Ärger, dass noch viel mehr hätte drin sein können?
Vijay Mallya: Wenn Paul dort losgefahren wäre, von wo aus er hätte losfahren sollen, wäre er mit Sicherheit weiter vorne angekommen. Unglücklich war auch, was im Qualifying mit Nico passierte - so konnte er keine gezeitete Runde setzen. Gemessen an der Pace unserer Autos hätte ich aber erwartet, dass er sich in der Nähe von Paul qualifiziert - wir hätten also beide Piloten innerhalb der Top-10 haben können, aber es sollte wohl einfach nicht sein.

Dennoch hat Paul aber doch eine solide Leistung gezeigt und ist Achter geworden…
Vijay Mallya: Wir mussten auch im Hinterkopf behalten, dass wir auf einer Ein-Stopp-Strategie unterwegs waren, weshalb wir besonders auf die Reifen achten mussten. Platz acht war am Ende ein ordentliches Resultat, aber mit einer besseren Startposition hätten wie viel mehr Punkte mitnehmen können.

Nach Spa sah es so aus, als sei Sauber nun in Reichweite. Sie konnten in Italien aber reichlich punkten. Wie beurteilen Sie nun die Situation?
Vijay Mallya: Es gab schon oft Momente, in denen sie scheinbar davongezogen waren und wir nicht unmittelbar aufholen konnten. Alles was es jedoch braucht, ist eine Podestplatzierung, denn das würde sehr viele Punkte bringen. Wenn wir das ein paar Mal schaffen, dann können wir sie noch abfangen.

Auf der anderen Seite hat man den Vorsprung auf Williams ausgebaut, wenn auch nur um drei Punkte...
Vijay Mallya: Vor zwei Jahren hat uns Williams in Brasilien am Ende nur um einen Zähler geschlagen. Jeder Punkt zählt also!

Wie schätzen Sie den Rest der Saison ein?
Vijay Mallya: Ich habe es schon davor gesagt: Wir hatten dieses Jahr nicht gerade besonders viel Glück. Man schaue sich nur das Beispiel Spa an - da waren wir sehr nah an einer Podestplatzierung dran, aber wieder einmal sollte es nicht sein. Ich bin aber Optimist und gebe sicher nicht auf! Klar geht es hart zu und Williams ist stark, genauso wie Sauber. Aber man muss sich nur einmal ansehen, was mit Lotus passiert ist. Viele Teams, die eigentlich im Mittelfeld eingeordnet wurden, heizen den Top-Teams da vorne jetzt ganz schön ein.

Freuen Sie sich auf Singapur?
Vijay Mallya: Die Atmosphäre dort ist herausragend. Es ist ein Nachtrennen, aber für mich noch viel wichtiger... viele Leute indischer Herkunft sind in Singapur und sie feuern unser Team ordentlich an, was immer schön zu sehen ist. Ich habe hier einmal gelebt, auch wenn Singapur damals noch ganz anders war als es heute ist. Nun ist es viel aufregender, man kann viel mehr Dinge tun und es ist viel touristenfreundlicher geworden. Singapur sollte für uns ein starkes Rennen werden, denn der Kurs hat unserem Auto schon immer gelegen.