Mit dem Grand Prix von Singapur steht für die Fahrer und Teams der Formel 1 am kommenden Wochenende einer der Höhepunkte im Rennkalender an. Bei Force India kann man es kaum noch erwarten, dass die Sonne endlich unter und die Lichter und Motoren endlich angehen. Gute Erinnerungen an das Spektakel am Wasser haben jedenfalls beide Piloten. "Ich habe 2010 schon an diesem Rennen teilgenommen und es war wirklich eine unglaubliche Erfahrung. Die ganze Atmosphäre im Fahrerlager und die Arbeit bei Nacht macht Spaß und ist eine willkommene Abwechslung", fand Nico Hülkenberg. Der Deutsche verriet: "Wir bleiben im europäischen Zeitrhythmus, was für den Körper besser ist, auch wenn es sich komisch anfühlt, ins Bett zu gehen, wenn die Sonne aufgeht."

Doch nicht nur die ungewöhnlichen Umstände hätten es in Singapur in sich sondern auch der Kurs. "Es ist eine sehr lange Runde mit einigen wirklich kniffeligen Bodenwellen und Kerbs. Um wirklich schnell zu sein, muss man hier sehr nah ran an die Mauern", wusste Hülkenberg. "Die perfekte Runde zu erwischen ist also nicht einfach, besonders da es auch noch gegen den Uhrzeigersinn geht. Zwar ist das hier für den Nacken nicht so strapazierend wie zum Beispiel in Interlagos, weil viele Kurven eher mittel bis langsam sind - trotzdem ist Singapur für mich vom physischen und mentalen Standpunkt aus aber das anstrengendste Rennen des Jahres. Es gibt hier 23 Kurven und die Strecke ist eine der längsten des Jahres."

Lange Runde - langes Rennen

Die Rennen würde daher zumeist um die zwei Stunden dauern. "Und das spürt man nach dem Rennen einfach - genauso wie die hohen Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit", sagte Hülkenberg. Teamkollege Paul Di Resta freute sich trotz der großen Herausforderung auf den Lauf in der asiatischen Metropole. "Letztes Jahr hatte ich hier ein gutes Rennen und wir haben auch heuer ja schon gesehen, dass unser Auto auf Straßenkursen stark ist", meinte der Schotte. Er hoffte daher auf ein gutes Resultat, die Optimierung seines Setups und ein paar gute Punkte. "Ich denke, das hier ist eine Strecke, die jeder mag. Auf Grund des ungewöhnlichen Zeitablaufes ist es zudem immer ein sehr interessantes Wochenende."

Weniger Umstellungsprobleme bereite einem hingegen das Kunstlicht. "Da machen sie so einen guten Job, dass man es eigentlich kaum bemerkt - es ist, wie wenn man untertags fährt und vielleicht ein paar Wolken am Himmel sind." Daran würde man sich logischerweise schnell gewöhnen. Auch, dass man sich weiter in der europäischen Zeit bewege, sei einfach umzusetzen. "Es ist nur wichtig, dass man die richtige Ankunftszeit für seinen Flug nach Singapur erwischt", verriet er seine persönlichen Tricks. "Zudem sollte man sicherstellen, dass das Hotelpersonal nicht um neun Uhr morgens an die Tür klopft, denn zu diesem Zeitpunkt muss man noch mindestens fünf Stunden schlafen", lachte Di Resta, der angab in Singapur nie vor sechs Uhr früh zu Bett zu gehen.