Der Startunfall von Spa endete glimpflich. Keiner der betroffenen Fahrer zog sich ernsthafte Verletzungen zu. "Wir hatten Glück, dass Fernando nichts passiert ist", bestätigte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali. Die Autos und Teile flogen nach der Kollision zwischen Lewis Hamilton und Romain Grosjean teilweise nur wenige Zentimeter am Kopf des Spaniers vorbei.

Entsprechend laut wurden nach dem Rennen die Rufe nach besseren Sicherheitsvorkehrungen wie einem Cockpitschutz. Die Arbeiten an einer Cockpitkuppel oder einem Gitterkäfig laufen bereits seit einem Jahr. Als Ziel hat sich die FIA-Projektgruppe die Saison 2014 gesetzt. "Ich persönlich glaube, dass es unumgänglich ist", sagte McLaren-Technikdirektor Paddy Lowe. "Es ist die große Sicherheitslücke, die wir noch haben. Von Zeit zu Zeit haben wir Glück, aber eines Tages haben wir es nicht mehr."

Dennoch möchte Lowe den Status der Formel 1 mit offenen Rennautos erhalten, weshalb er eine Käfigstruktur über dem Cockpit bevorzugt. Die ersten Tests, bei denen ein Versuchsträger mit Reifen beschossen wurden, verliefen positiv. Jetzt gelte es, verschiedene Aspekte besser zu verstehen, etwa die notwendigen Winkel und die Stärke der Teile. "Es geht auch um die Sicht für den Fahrer, dazu haben wir einige Arbeit in unserem Simulator erledigt", so Lowe gegenüber Autosport.

"Idealerweise möchte ein Fahrer keine Sichtbehinderung, aber man gewöhnt sich doch an alles, nicht wahr?", glaubt der McLaren-Mann. Ähnlich wie in einem Straßenauto sollten die Streben kein Problem sein, so lange sie nicht zu groß werden.

Ex-F1-Fahrer Johnny Herbert unterstützt die Suche nach neuen Sicherheitsverbesserungen, warnt jedoch: "Es ist gut, dass sie nach Möglichkeiten suchen, aber ich glaube nicht, dass die Cockpithaube der richtige Weg ist - sie ist auf bestimmte Weise sehr positiv, aber andererseits auch sehr negativ", sagte Herbert Motorsport-Magazin.com.

Unterstützung erhält Herbert von Domenicali. "Wir arbeiten mit der FIA daran, das richtige System zu finden, denn unsere Tests haben gezeigt, dass damit auch einige Probleme verbunden sein könnten - zumindest im Falle eines Feuers. Wir müssen mit all diesen Maßnahmen sehr vorsichtig sein."