Michael Schumachers 300. Grand Prix hier in Spa - was sagen Sie dazu?
Willi Weber: Das ist genial und einfach toll! Ich habe die Hälfte meines Lebens mit ihm auf der Rennstrecke verbracht. Es ist selbstverständlich, dass ich heute hier bin, wo alles angefangen hat - da kommen Erinnerungen hoch. Hut ab vor dem Ergebnis. 300 Rennen, 91 Siege; das wird es nie mehr geben.

Stimmt es, dass Sie sich bei seinem ersten Rennen ein Zimmer mit Michael geteilt haben?
Willi Weber: Ja, beim ersten Rennen haben wir uns ein Zimmer in einer Jugendherberge geteilt: Zwei Betten und in der Mitte ein Bad. Es war damals aber völlig egal, wo sie uns untergebracht hätten. Es war dermaßen viel Adrenalin in der Sache drin, dass man uns auch in einen Schrank hätte legen können.

Wie sehen Sie Michaels aktuelle Motivation und seine Aussichten für die Zukunft?
Willi Weber: Ich finde es toll und hoffe, dass er weiterfährt. Er muss aus diesem Tief rauskommen und wenn er weitermacht bin ich sicher, dass er es uns im nächsten Jahr zeigen wird.

Wie schafft man als junger Rennfahrer am besten den Weg nach oben? Haben Sie ein paar Tipps für die potenziellen Stars von morgen?
Willi Weber: Am besten mit Erfolg. Sie müssen zeigen, was sie können und das umsetzen. Natürlich ist auch ein freundlicher Umgang mit dem Umfeld wichtig. Außerdem müssen sie einen Gönner finden, der ein paar Euro für den Einstieg in Formel 3 oder in eine andere Serie investiert. Und: Immer dran bleiben! Das ist beinharte Arbeit und manche verkennen das.

Kümmern Sie sich aktuell noch um den Nachwuchs?
Willi Weber: Nein, damit bin ich fertig. Ich bekomme aber immer noch 30 bis 40 Bewerbungen pro Monat.