"Schade fände ich es schon", meinte Michael Schumacher in der Bild am Sonntag auf die Frage, ob er es bereuen würde, wenn er seine zweite Formel-1-Karriere ohne Sieg beenden müsste. Der Rekordweltmeister hat in diesem Jahr zwar durchaus gezeigt, dass er es noch kann, ganz nach vorne wollte es für ihn aber nicht gehen. Teilweise war Pech daran schuld, teilweise war das Auto nicht schnell genug.

Im dritten Jahr seines Comebacks steht für ihn aber fest: "Bereut habe ich mein Comeback bis jetzt nicht eine Sekunde. Es waren sehr viele schöne Momente dabei. Momente, die vielleicht nach außen nichts Besonderes waren, aber für mich: Ich hab mich da in meinem Element und auch bestätigt gefühlt." Auf der anderen Seite genoss Schumacher auch seine dreijährige Auszeit, als er nicht in der Formel 1 war. Er hat vor allem die Freiheit genossen, wie er meinte. "Mal nicht über Trainingspläne nachzudenken, die eine oder andere Pommes zu essen, das ein oder andere Bier zu trinken."

Die richtige Balance

Der Job als Formel-1-Fahrer ist eben ein harter und einen akribischen Arbeiter wie Schumacher hat er intensiv beschäftigt, gerade deswegen wollte er auch einfach einmal loslassen können. Vor allem wollte er sich um seine Familie kümmern. Zu seinem Vorteil ist die Königsklasse mittlerweile nicht mehr so mit Testfahrten überladen. Zwar kritisiert er durchaus, dass zu wenig getestet werden darf, auf der anderen Seite: "Unter diesen Bedingungen wie früher, als ich 10 000 Testkilometer abgespult habe, hätte ich sicher nicht mehr unterschrieben. Die Balance zwischen der Freiheit, die für mich inzwischen sehr wichtig geworden ist, und dem, was ich an Arbeit investiere, die muss schon stimmen."

Diese Freiheit neben der Strecke will Schumacher auch nutzen. So hat er vor, in nächster Zeit seinen Flugschein für kleinere Sportflugzeuge zu machen, da er Spaß am Kunstfliegen gefunden hat. Besonders fasziniert hat ihn, als er einmal in einem Starfighter der Luftwaffe mitfliegen konnte. "Da hat mich die Vertikale beeindruckt. Wenn der abgeht, da merkst du richtig, wie das Blut aus deinem Kopf entweicht. Dir wird schwarz vor Augen, die Augen gehen zu. Du steckst in einem Kompressions-Anzug, der dagegen drückt, um das Blut oben zu halten, du bist nicht weit weg von der Ohnmacht. Echt eindrucksvoll."