Große Vorfreude herrscht bei Lotus über die Rückkehr an die Strecke nach der Sommerpause: "Es war eine etwas merkwürdige Pause, weil sie verglichen mit den letzten Jahren relativ lang war", sagt James Allison. So sei das Team in den vergangenen Jahren von einem Rennen direkt in die Sommerpause und nach dieser sofort wieder an die Rennstrecke gereist. "Dieses Jahr haben wir eine Woche vor und nach der Pause ebenfalls keine Rennen. Unser Team ist ungeduldig, wieder an die Rennstrecke zu kommen und den E20 einzusetzen." Durch die Pause habe man einiges an Zeit gewonnen, um neue Teile zu testen.

Zu diesen gehört auch das Doppel-DRS, dem Lotus eine Menge Potenzial zuschreibt. Allerdings habe der überwiegende Teil der Arbeit nicht auf dem belgischen Grand Prix gelegen, wie Allison zugibt: "Ein großer Fokus wurde auf Monza gelegt, das direkt nach Spa auf dem Programm steht und ein einmaliges Aerodynamik-Package erfordert. Es ist zwar nur ein Rennen, aber es erfordert einen komplett anderen Satz Flügel und eine Menge Arbeit." Trotzdem werde Lotus in Spa nicht auf verlorenem Posten stehen, ist sich der technische Direktor von Lotus sicher. Das liege vor allem an der Streckencharakteristik.

Hoffen auf trockenes Wetter

Im Nassen hat Lotus bislang gemischte Erfahrungen gemacht, Foto: Sutton
Im Nassen hat Lotus bislang gemischte Erfahrungen gemacht, Foto: Sutton

"Wenn es ein trockenes Wochenende wird, dann passt Spa in die Kategorie jener Strecken, bei den wir am optimistischsten sind, deshalb sind wir alle sehr gespannt darauf." Sollte es ein nasses Wochenende werden, würde sich die Frage offener gestalten, aber das gelte für alle Teams. "Es regnet häufig in Spa, deshalb müssen wir uns darauf vorbereiten. Wir hatten einige Erfahrungen im Nassen dieses Jahr, dabei kam das schlechte Wetter meist im Qualifying." Dabei sei Lotus in Silverstone gut mit den Bedingungen zurechtgekommen, doch in Hockenheim nicht in das optimale Temperaturfenster der Reifen erreicht.

Sollte sich Letzteres wiederholen, braucht man sich in Spa aber keine Sorgen zu machen, wie James Allison erklärt: "Wenn wir dieselbe Situation in Spa haben sollten, wird uns die Natur der Kurven entgegenkommen und wir sollten in der Lage sein, genügend Hitze zu generieren." Spa-Francorchamps ist für seine flüssigen, mittelschnellen bis schnellen Kurven berühmt. "Wir würden ein trockenes Rennen bevorzugen, aber sollten bei jedem Wetter konkurrenzfähig sein", ist er sich sicher.

Sehr optimistisch ist Allison bezüglich des nächstjährigen Autos: "Wir haben unsere Entwicklungsabteilungen für das dies- und nächstjährige Auto anders aufgestellt als in den vergangenen Jahren, was uns erlaubt, mit mehr als dem doppelten Personal an unserem jetzigen Fahrzeug weiterzuarbeiten." Dieser Vorteil sei dadurch entstanden, dass Lotus bereits früh mit der Entwicklung des nächstjährigen Fahrzeugs begonnen habe. "Ich hoffe, dass sich das positiv auf beide Fahrzeuge auswirkt. Der E20 ist nicht wirklich zurückgefallen und das nächstjährige Fahrzeug sieht schon jetzt vielversprechend aus."