Nach einer einjährigen Pause kehrte Nico Hülkenberg wieder in das Starterfeld der Formel 1 zurück. Nach elf Rennen hält der Force-India-Pilot bei 19 Punkten, womit er sich auf der offiziellen F1-Webseite durchaus zufrieden zeigte, auch wenn mehr möglich gewesen wäre. "Ich bin ziemlich zufrieden, wie die Saison bisher gelaufen ist", meinte der Deutsche. "Am Anfang war es etwas schwierig, aber wir haben das Auto konstant verbessert und waren in der Lage, in vielen Rennen um Punkte zu kämpfen." Besonders in den ersten Grands Prix haderte Hülkenberg etwas mit dem Pech, sodass noch mehr Zähler im Bereich des Möglichen gewesen wären. "Ich bin glücklich, aber nicht zu 100 Prozent", fiel sein Fazit aus.

Nach der Rückkehr ins Cockpit musste sich Hülkenberg erst wieder an die Abläufe eines Rennwochenendes gewöhnen, was sich zunächst vor allem im Qualifying niederschlug, wo sein Teamkollege Paul di Resta anfangs die Nase klar vorne hatte. "Das hat sich nun aber geändert und ich fühle mit sehr wohl", betonte er. "Natürlich bin ich nicht perfekt, aber ich würde sagen, dass ich meine Performance verglichen mit den ersten Rennen deutlich verbessert habe."

Stark im Qualifying

Force India konnte bisher vor allem im Qualifying überzeugen, während man sich im Rennen zumeist der direkten Konkurrenz von Sauber und Williams geschlagen geben musste. Um sich an die Spitze dieser Mittelfeldteams zu setzen, braucht es laut Hülkenberg ein problemfreies Wochenende. "Auch wenn wir unser Auto verbessert haben, müssen wir realistisch sein. Was die Pace angeht, sind wir noch immer hinter Sauber, Williams und all den Spitzenteams", betonte er. Im Zeittraining sei es zudem leichter, diese Rennställe zu schlagen, während sie im Rennen viel mehr Runden zur Verfügung haben, um sich vor dem indischen Team zu platzieren. "Unsere Rennpace zeigt uns, wo wir derzeit wirklich stehen", schätzte er die Lage ein.

Im Vorjahr belegte Force India in der Konstrukteurs-Wertung den sechsten Platz, während aktuell nur der achte Rang zu Buche steht - die Chance zur Verbesserung würde aber definitiv bestehen. "Wir haben bereits im letzten Jahr gezeigt, dass wir sehr schnell entwickeln können und ich sehe keinen Grund, warum wir das nicht wiederholen sollten", blickte Hülkenberg zurück. "Wir sind nur sieben Punkte hinter Williams und ich denke, dass wir sie abfangen können." Deutlich schwieriger dürfte es hingegen werden, noch an Sauber heranzukommen, liegt die Mannschaft aus Hinwil doch bereits 34 Punkte voraus. "Es wird schwierig, aber das gesamte Team wird sein Bestes geben", versicherte der 25-Jährige.

Der Titel geht nach Spanien

Eine Reise in die Vergangenheit - Hülkenberg im Williams-Overall, Foto: Sutton
Eine Reise in die Vergangenheit - Hülkenberg im Williams-Overall, Foto: Sutton

Hülkenberg startete seine Formel-1-Karriere vor zwei Jahren mit Williams bei jenem Team, für das Pastor Maldonado nach langer Durststrecke wieder einen Sieg errang. "Natürlich bin neidisch darauf ein Auto zu haben, mit dem man gewinnen kann, aber Williams ist Vergangenheit, denn ich bin nun bei Force India", hielt er fest. "Ich blicke nicht zurück, versuche aber, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen." Das Ziel des Rückkehrers ist es weiterhin, sich in der Formel 1 zu etablieren. "Ich bin optimistisch, dass ich das schaffe", zeigte er sich optimistisch.

Was den kommenden Weltmeister betrifft, sieht Hülkenberg Fernando Alonso mit den besten Karten ausgestattet. "Er ist bisher der konstanteste Fahrer und Ferrari liegt nicht mehr so weit hinter Red Bull und McLaren zurück, wie zu Beginn des Jahres", lautete seine Einschätzung.