Geht Sebastian Vettel zu Ferrari oder nicht? Dieses Thema hält die Formel 1 nun schon seit einiger Zeit in Atem. Die spannendere Frage ist aber eigentlich, ob sich der Titelträger der letzten beiden Jahre überhaupt bei den Roten zurecht finden würde. Sir Jackie Stewart zumindest hat Vettel von einem Wechsel zur Scuderia abgeraten. Beim Traditions-Team aus Maranello würde er eine vollkommen andere Situation vorfinden als bei Red Bull, meinte der dreimalige Formel-1-Weltmeister aus Schottland.

"Er sollte dem Drang widerstehen. Ich würde an seiner Stelle nicht zu Ferrari gehen", sagte Stewart im Gespräch mit BBC-Kommentator James Allen. "Alonso ist viel zu stark. Er ist unheimlich gereift. Wegen der guten Beziehungen, die er inzwischen bei Ferrari aufgebaut hat, würde er sich wahrscheinlich gegen jeden Teamkollegen durchsetzen." Selbst, wenn Ferrari über kurz oder lang an Red Bull vorbeiziehen sollte, wäre Vettel bei der Truppe aus Milton Keynes besser aufgehoben, meinte der 73-Jährige.

"Bei Red Bull kennt er alle Leute sehr gut, das ist wichtig für ihn", erklärte Stewart. "Und es ist wichtig für ihn, dass das Team das Gefühl hat, dass es ihn braucht." Die privilegierte Stellung aufzugeben, wäre nicht ratsam, meinte der 27-malige Grand-Prix-Gewinner. "Bevor er mit dem Gedanken spielt, Red Bull zu verlassen, sollte er warten, bis er ein wirklich schlechtes Jahr hat." Und selbst dann sei ein Wechsel zu Ferrari nicht unbedingt die beste Alternative. "Er sollte zu dem Team wechseln, das ihm das bietet, was er braucht", sagte Stewart. "Das muss nicht unbedingt Ferrari sein.