Zehn Rennen, fünf Mal in den Punkten und mit 19 WM-Punkten nur acht Zähler hinter Teamkollege Paul di Resta: Nachdem er 2011 zum Zuschauen verdammt war, lieferte Nico Hülkenberg ein durchaus beachtliches Comeback in der Formel 1 ab. Vor dem Großen Preis von Ungarn zeigte sich der Force-India-Pilot mit seiner bisherigen Ausbeute durchaus zufrieden. "In den ersten vier Rennen war Paul besser. Nach der einjährigen Pause war mir aber klar, dass ich Startschwierigkeiten haben würde", sagte Hülkenberg. "Seit Barcelona geht es gut nach oben. Ich habe auch in den Statistiken aufgeholt. Es geht definitiv in die richtige Richtung."

Die guten Leistungen machen selbstbewusst: Der 24-Jährige ist zuversichtlich, dass er auch im kommenden Jahr in der Formel 1 fahren wird - vorzugsweise bei seinem aktuellen Team. "Ich fühle mich wohl und würde gerne bleiben", sagte er. "Vom Team bekomme ich bislang sehr positives Feedback. Ich habe den Eindruck, dass sie mit meinen Leistungen zufrieden sind." Besonderen Druck, den neuen Vertrag schnellstmöglich einzutüten, verspürt Hülkenberg aber offenbar nicht. "Es gibt da kein Zeitfenster, keinen Termin, aber ich werde bald damit beginnen, mich um meine Zukunft zu kümmern."

Ein gutes Argument für einen neuen Kontrakt dürfte ein Top-10-Resultat beim Rennen in Budapest sein. Ob der Hungaroring für ein gutes Resultat im Force-India-Boliden besonders geeignet ist, konnte Hülkenberg allerdings nicht sagen. "Ich bin mir nicht sicher", sagte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Wir stehen da, wo wir immer stehen: nahe an den Top-10. Wenn es gut läuft sind wir drin, wenn nicht, dann knapp draußen." Immerhin sei kein ähnlich hoher Reifenverschleiß wie auf dem Hockenheimring zu befürchten. "Das lag auch an den Wetterkapriolen. Wir hatten keine drei vollen Trainings", erklärte der Force-India-Fahrer. "Im Rennen war ich mit meinem Setup nicht so happy."

Auch die aktuelle Platzierung in der Team-Wertung - im Moment Platz acht - macht Hülkenberg nicht unbedingt glücklich - vor der Saison hatte er Platz fünf als Ziel ausgegeben. Aufgrund der starken Konkurrenz sei dieser Platz im Moment aber nicht realistisch. "Im Moment ist das außer Reichweite. Natürlich wäre es theoretisch noch möglich, aber ich sehe keinen Grund, warum Sauber und Lotus abfallen sollten", sagte der WM-15. "Beide Teams haben starke Autos." Für Force India ginge es nun darum, die verbleibenden zehn Rennen bestmöglich zu nutzen, ohne dabei andauernd auf den WM-Stand zu schauen. "Wir müssen versuchen, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen, dann haben wir uns nichts vorzuwerfen", stellte Hülkenberg klar.