Fernando Alonso fuhr am Samstag das erste Mal seit mehr als 650 Tagen wieder auf die Pole Position und wollte diese natürlich im Rennen in Silverstone in den Sieg ummünzen. Bis Runde 47 hatte der Ferrari-Pilot den Platz an der Sonne genossen, doch seine weichen Reifen hatten Runde um Runde deutlich an Speed verloren - und Mark Webber zog vorbei.

Dementsprechend freute sich Alonso nicht so sehr, wie über manch anderen zweiten Platz in dieser Saison. "Wenn du beinahe das gesamte Rennen in Führung liegst und nur ein paar Runden vor dem Ziel überholt wirst, bleibt ein bitterer Nachgeschmack", gewährte Alonso einen Einblick in seine Gefühlswelt. Dennoch sei das Ergebnis mit etwas Abstand betrachtet - speziell in Hinblick auf die WM - nicht so schlecht.

Wenngleich die Reifen am Ende nicht mehr mitspielten, musste der Spanier lediglich einen Konkurrenten ziehen lassen, was er zu Beginn des Wochenendes nicht geglaubt hätte. "Wenn mir am Donnerstag jemand gesagt hätte, dass ich hier mit 18 Punkten abreise, hätte ich es sofort unterschrieben", lachte der Ferrari-Pilot.

Ein Blick auf die letzten fünf Rennen verdeutlicht den Lauf des Spaniers. Er sicherte sich vier Podestplätze und schrammte in Kanada nur knapp an Platz drei vorbei. "Das ist ein wichtiger Zeitpunkt in der Saison: Es ist nicht der Moment, in dem du die Weltmeisterschaft gewinnst, aber du kannst hier beginnen, sie zu verlieren", verdeutlichte der Doppelweltmeister. Dennoch sieht er vor allem für Kurse wie Monza und Spa noch deutlichen Nachholbedarf in Sachsen Speed.

Der Technikchef Pat Fry freute sich, dass in Silverstone das Paket von Fahrer, Auto und Team so gut funktionierte. Gleichzeitig verteidigte er die Strategie, am Ende auf die weichen Reifen zu setzen, da aufgrund des Regens in den letzten beiden Tagen kaum Referenz-Werte vorhanden gewesen seien. "Alles in allem gibt es nichts zu bereuen, schaut man, wie die Dinge verliefen", machte Fry deutlich.