Sergio Perez machte seinem Ärger über den Rennausfall in Silverstone deutlich Luft. Nach der Kollision mit Pastor Maldonado beschimpfte er den Williams-Piloten, warf ihm mangelnden Respekt vor und forderte eine Untersuchung durch die Stewards. Maldonado selbst, der das Rennen auf P16 beendete, bewertete den Zwischenfall anders. "Das war ein Rennunfall", meinte er. "Ich denke nicht, dass da viel passieren wird." Die Stewards hatten bereits angekündigt, den Fall zu untersuchen. "Ich kam aus der Boxengasse mit kalten Reifen und versuchte, meine Position zu verteidigen. Perez wollte die Tür zu machen und wir waren sehr nah beieinander."

Nach dem Rennen analysierte Maldonado gemeinsam mit dem Team die Daten. Das Ergebnis war für ihn klar: "Die Daten zeigen deutlich, dass ich das Auto verloren habe. Das ganze Team unterstützt mich, sie haben den Stewards die Daten gebracht. Es ist klar, dass ich das Auto verloren habe. Wenn man sich dreht und da ein anderes Auto neben dir ist, kannst du nichts machen. Wenn man sich in einem Positionskampf befindet, kann es immer zu einem Kontakt kommen - heute war es aber kein Kampf."

Die Kurve habe zum Zeitpunkt des Unfalls Maldonado gehört, meinte er. "Perez wollte mich überholen. Ich habe diesmal früher gebremst, weil ich noch kalte Reifen hatte. Das war heute etwas ganz anderes als bei der Sache in Valencia, als ich mit Hamilton zusammentraf", betonte der Williams-Pilot.

Perez bewertete die Situation aus seiner Sicht wiederum anders: "Aus meiner Sicht war das kein Rennunfall. Wir kämpfen alle sehr hart, aber wir müssen uns auch noch genügend Raum lassen. Ich bin stinksauer, weil mir mein Wochenende ruiniert wurde. Ich habe später als Pastor Maldonado gebremst, er hat mir keinen Platz gelassen und ist mir ins Auto gefahren. Es ist ein Jammer, denn mein Auto war wirklich sehr gut. Ich hätte sicher Punkte geholt."

Peter Sauber wollte unterdessen keine Schuldzuweisung betreiben, sondern diese Angelegenheit der Renn-Kommission überlassen. "Die Unfallsituation mit Sergio und Pastor Maldonado muss die FIA beurteilen, jedenfalls war damit für Sergio das Rennen leider beendet", sagte der Sauber-Teamchef. "Sergio hatte sich bereits - und dies nicht zum ersten Mal - von Startplatz 15 in die Punkteränge vorgearbeitet. Wir freuten uns auf ein spannendes Rennen, da lag noch viel drin."