Sieben verschiedene Sieger sind vorerst genug: nach Fernando Alonso in Valencia sicherte sich Mark Webber in Silverstone seinen zweiten Saisonsieg. Für den Australier war es auch der zweite Sieg auf dem britischen Traditionskurs. Der Red-Bull-Pilot lag fast das gesamte Rennen auf dem zweiten Platz hinter Alonso, schnappte sich den Ferrari-Fahrer jedoch drei Runden vor Rennende und fuhr zu einem sicheren Sieg.

Alonso führte das Rennen lange Zeit unangefochten an, konnte auf seinem letzten Stint mit der weicheren Reifenmischung aber nicht mehr die Rundenzeiten des hart bereiften Webber mitgehen. Auch Sebastian Vettel holte in den Schlussrunden mit großen Schritten auf den Spanier auf, konnte diesen aber nicht mehr vor der schwarz-weiß karierten Flagge überholen. Vettel belegte vor Felipe Massa und Kimi Räikkönen den dritten Platz.

Die Top-10 komplettierten Romain Grosjean, Michael Schumacher, Lewis Hamilton, Bruno Senna und Jenson Button. Nico Hülkenberg ging nach zwei verlorenen Positionen auf der letzten Runde als Elfter leer aus. Kamui Kobayashi verlor eine mögliche Punkteplatzierung durch ein Boxenstoppmissgeschick. Der Japaner fuhr einige seiner Mechaniker bei seinem letzten Stopp um und fiel so auf den zwölften Platz zurück. Der Zwischenfall wird nach Rennende von der Rennleitung untersucht.

"Der erwartete Regen kam nicht und Michael verlor vier Plätze zwischen Start und Ziel - am Ende waren seine Zeiten konkurrenzfähig", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Nico verlor etliche Plätze am Start und damit war sein Rennen um Punkte gelaufen."

Probleme und Kollisionen

Das erste Opfer forderte der Großbritannien GP bereits vor dem Start: Vitaly Petrov rollte beim Vorstart mit einem rauchenden Caterham in der Boxeneinfahrt aus. Der Russe konnte nicht am Rennen teilnehmen. Nur unwesentlich länger war Paul di Resta bei seinem Heimrennen unterwegs. Der Schotte musste nach einer Berührung mit Romain Grosjean auf der ersten Runde den Frontflügel wechseln lassen und musste kurz darauf aufgeben.

"Ich lenkte in Kurve vier ein und plötzlich hatten meine Reifen keinen Druck mehr", sagte di Resta. "Das war Pech, aber leider kann ich nichts dagegen unternehmen." Auf dem Weg zurück zur Box nahm der Unterboden an di Restas Force India Schaden. "Es gab keine Möglichkeit, weiter zu fahren."

Auch Sergio Perez sah die Zielflagge nach einer Kollision mit Pastor Maldonado nicht. Beide kollidierten kurz nach ihrem ersten Boxenstopp in Runde zwölf. Die Rennkommissare kündigten eine Untersuchung des Vorfalls nach Rennende an.

Perez hatte eine eindeutige Meinung: "Er respektiert andere Fahrer einfach nicht. Ich war bereits vorne und er hätte mir mehr Platz lassen müssen, aber er drückte mich raus. Ich verstehe nicht, warum er so fährt und hoffe, dass die Stewards reagieren. Es war nicht das erste Mal, dass er mein Wochenende zerstört hat. Er könnte jemanden verletzen - alle haben Bedenken bei ihm."