Am Samstag zeigte sich Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo bei einem seiner wenigen Besuche eines Rennwochenendes noch tief enttäuscht, am Sonntag konnte er nach Fernando Alonsos Sieg hingegen ausgiebig jubeln - wenn auch nicht mehr am Ort des Geschehens. "Das ist Ferrari, wie es jeder sehen will", strahlte der Italiener.

"Fernando war unglaublich und es ist schwer, Worte zu finden, um dieses Rennen zu beschreiben", frohlockte di Montezemolo, der aber auch den einmal mehr schwächelnden Felipe Massa in Schutz nahm. "Er war sehr unglücklich und ich bin mir sicher, dass er ohne die vielen Probleme ein gutes Ergebnis erreicht hätte."

Der heutige Tag habe den Geist eines Teams gezeigt, das niemals aufgibt, was auch den Geist der Emilia Romagna widerspiegelt, wo Ferrari beheimatet ist, betonte di Montezemolo. "Viele Menschen erleben nach den Erdbeben vor ein paar Wochen schwierige Zeiten und wir hoffen, dass dieser Sieg ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann", vergaß er auch seine Landsleute nicht.

Konstanz bringt Erfolg

Auch Teamchef Stefano Domenicali zeigte sich über Alonsos Sieg naturgemäß sehr erfreut, erinnerte aber an den Samstag, als Ferrari bereits betonte, dass man im Qualifying nicht den wahren Speed gezeigt habe. "Die heutige Performance bestätigt, dass wir richtig liegen", hielt der Italiener fest, der wie sein Chef ebenfalls das Pech von Felipe Massa beklagte, der schlussendlich mit Kamui Kobayashi kollidierte und bereits davor vom Safety Car gebremst worden war.

"Fernando war spektakulär, wie er mit dem Auto und den Reifen umgegangen ist", wandte sich Domenicali wieder seinem Spitzen-Piloten zu. "Dieses Wochenende war sehr besonders für ihn und der Sieg sehr emotional für das gesamte Team." Standfestigkeit sei entscheidend für den Erfolg, hielt der Teamchef mit einem Verweis auf die heute ausgeschiedene Konkurrenz fest. "In einer so engen Meisterschaft zahlt man für ein Rennen ohne Punkte einen hohen Preis."

Der Sieg werde Ferrari jedoch nicht zu Kopf steigen, betonte Domenicali, denn man wisse, wie schnell sich die Dinge auch wieder ändern können. "Wir müssen weiter daran arbeiten, die Performance des Autos zu verbessern, denn es ist noch nicht auf dem Level, den wir erreichen wollen."