Lotus hatte sich vom Wochenende an der Cote d'Azur mehr erwartet. Kimi Räikkönen startete als Achter und überquerte als Neunter die Ziellinie, Romain Grosjean ging als Vierter theoretisch aussichtsreich ins Rennen, kam jedoch nur ein paar Meter weit. Dementsprechend hielt sich die Freude bei den Schwarz-Goldenen in Grenzen.

"Mehr als Platz neun war heute nicht drin", musste Räikkönen zugeben. "Ich bin von keiner tollen Position aus gestartet und ich hatte im Rennen ein paar Schwierigkeiten, also war es nicht gerade das einfachste Wochenende, aber immerhin haben wir ein paar Punkte mitgenommen." Das sei besser als gar nichts, aber nicht das, was man sich erwartet habe.

"Ein Rennen ändert nichts an der Tatsache, dass wir überall ziemlich stark waren - sogar hier am Anfang des Wochenendes", wollte er dennoch nicht den Mut verlieren. "Dieser Kurs ist ganz anders als jeder andere und ich denke, wir sollten uns nicht allzu sehr den Kopf zerbrechen, dass das nicht unser bestes Wochenende war. Es ist, wie es ist - manchmal läuft es nicht so, wie man es erwartet und jetzt sollten wir uns auf ein gutes Ergebnis in Kanada konzentrieren."

Bei Teamkollege Romain Grosjean begann und endete das Rennen mit dem turbulenten Start. "Ich bin schlecht weggekommen und es sah so aus, als hätte Lewis [Hamilton] vor mir auch nicht den besten Start erwischt. Fernando [Alonso] zog neben ihn und damit war ich außen neben den beiden Autos. Leider war Schumacher wiederum außen neben mir", beschrieb er die enge Startphase. "Es war einfach nicht genug Platz vorhanden und ich habe nach den ersten hundert Metern nur den Verkehr gesehen und das war kein schönes Gefühl."

Startpositionen spiegelten nicht die Pace wider

Grosjean schleuderte nach der Berührung mit Michael Schumacher durch den dichten Verkehr. Dabei touchierte nur Kamui Kobayashi den havarierten Boliden des Franzosen, ein schwerer Unfall blieb aus. "Es ist ein enttäuschendes Ende der Woche nach positiven Anzeichen zu Beginn, aber das ist Racing und nun blicken wir auf Kanada und auf eine Chance zurückzuschlagen."

Teamchef Eric Boullier zeigte sich ebenfalls enttäuscht. "Vor dem Qualifying sah es eindeutig danach aus, dass der E20 konkurrenzfähig sein würde, aber die Dinge sind nicht so gelaufen wie geplant", gestand er. "Unsere Startpositionen spiegelten nicht unsere wirkliche Pace wider und dadurch hingen wir den Rest des Wochenendes zurück."

Räikkönen wurden dann während des Rennens die sinkenden Temperaturen zum Verhängnis. "Wir wussten, dass es für Kimi sehr schwierig werden würde, um das Podium zu kämpfen. Dann wurde uns klar, dass wir mit sinkenden Temperaturen mit den Reifen zu kämpfen hatten. Es war kein Grip mehr vorhanden und wir konnten die Position nur halten. Am Ende sind die zwei Punkte, die wir eingefahren haben, enttäuschend, aber da das Feld so eng beieinander liegt, haben wir nicht zu viel Boden auf unsere Konkurrenten verloren."

Lotus teilt sich in der Konstrukteurs-Wertung Rang drei mit Ferrari, Kimi Räikkönen liegt in der Fahrerwertung auf Rang sechs, Romain Grosjean auf Platz acht. "Es kann noch alles passieren und die Meisterschaft ist noch ganz offen. Wir freuen uns jetzt auf Montreal, der ersten Strecke der Saison, auf der es nur wenig Abtrieb gibt, wo der E20 stark sein sollte."